Page 120 - Der Prophet Moses (a.s.)
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DER PROPHET MOSES (A.S.)


             Produkte, die die Menschheit je hervorgebracht hat. Auch heute kann
             selbst in den bestausgerüsteten Laboratorien des 20. Jh. keine einzige
             Zelle synthetisch hergestellt werden.
                 Die  Anzahl der Bedingungen, die für die Entstehung einer Zelle
             erfüllt sein müssen, ist so groß, dass ihre Entstehung mit Zufällen nicht
             erklärt werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass die 500 Aminosäuren,
             aus denen ein durchschnittliches Proteinmolekül besteht, in der richtigen
             Anzahl und Reihenfolge aneinandergefügt sind, plus die Wahrschein-
             lichkeit, dass all die enthaltenen Aminosäuren ausschließlich linksdre-
             hend und durch Peptidbindungen verbunden sind, ist 10 950  zu 1. In der
                                                                          50
             Mathematik gelten Wahrscheinlichkeiten, die kleiner als 1 zu 10 sind,
             als "Nullwahrscheinlichkeit".
                 Das Molekül namens DNS jedoch, das im Zellkern jeder der 100
             Trillionen Zellen in unserem Körper verborgen liegt und die genetischen
             Daten aufbewahrt, ist eine unglaublich große Datenbank. Wollten wir die

             Information, die in der DNS verschlüsselt ist niederschreiben, so müssten
             wir eine umfangreiche Bibliothek mit 900 Bänden von Enzyklopädien
             anlegen, deren jede 500 Seiten umfasste.
                 An dieser Stelle ergibt sich ein interessantes Dilemma: Während sich
             die DNS nur mit Hilfe einiger Enzyme vervielfältigen kann, die im
             Grunde genommen Proteine sind, kann die Synthese dieser Enzyme sich
             nur durch bestimmte Information realisieren, die im DNS Code enthalten
             ist: Da diese nun gegenseitig aufeinander angewiesen sind, müssen sie
             zum Zweck der Vervielfältigung entweder gleichzeitig koexistieren, oder
             das eine muss vor dem anderen "geschaffen" worden sein. Dadurch gerät
             das Szenario, das Leben sei selbständig entstanden, in eine Sackgasse.
                 In einem Artikel unter dem Titel "Der Ursprung des Lebens", der im
             Oktober 1994 in der Zeitschrift American Scientist veröffentlicht wurde,
             beschreibt Prof. Leslie Orgel diese Wirklichkeit so:

                 Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Proteine und Nukleinsäuren, die bei-
                 de komplexe Strukturen darstellen, zufällig zur gleichen Zeit und am glei-
                 chen Ort entstanden sind, und dennoch erscheint es unmöglich, dass die



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