Page 122 - Tiefes nachdenken
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                 Die Vererbungsgesetze des österreichischen Botanikers Gregor
             Mendel haben die Behauptungen von Lamarck und Darwin eindeutig
             widerlegt. Der zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene Wissen-
             schaftszweig der Genetik hat bewiesen, dass nicht erworbene
             Fähigkeiten, sondern nur die Gene von einer Generation auf die Nächste
             übertragen werden. Auf diese Weise bleibt die natürliche Selektion völlig
             "isoliert" und als ein unwirksamer Mechanismus im Raum stehen.

                 Neo-Darwinismus und Mutationen
                 Die Darwinisten haben zum Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts
             die "moderne synthetische Evolutionstheorie", oder den "Neo-
             Darwinismus" aufgeworfen, um dieses Problem lösen zu können. Der
             Neo-Darwinismus fügte neben der natürlichen Selektion die Mutationen
             als "Grund der nützlichen Änderungen" ein. Gemeint sind die
             Beschädigungen, die im genetischen Material von Lebewesen durch
             äußere Einwirkungen wie radioaktive Strahlung entstehen.
                 Das heute noch aktuelle Modell ist der Neo-Darwinismus. Diese
             Theorie behauptet, dass Millionen von Arten von Lebewesen auf der Erde
             und ihre zahllosen komplizierten Organe wie das Ohr, das  Auge, die
             Lunge, der Flügel als Folge eines Prozesses entstanden sind, der auf
             Mutationen, also auf genetischen Störungen beruht. Dahingegen gibt es
             eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache, die diese Theorie hilflos
             erscheinen lässt: Mutationen lassen die Lebewesen sich nicht entwickeln.
             Im Gegenteil: Sie schädigen immer das Lebewesen.
                 Der Grund dafür ist sehr einleuchtend: Die DNS hat eine sehr
             komplexe Struktur, und planlose Einflüsse können dieser Struktur nur
             Schaden zufügen. B. G. Ranganathan erklärte:

                 Mutationen sind geringfügig, ungeplant und schädlich. Sie treten sehr selten
                 auf, und die beste Möglichkeit ist, dass sie wirkungslos bleiben. Diese vier
                 Eigenschaften der Mutationen deuten darauf hin, dass sie nicht zu evolutiver
                 Fortentwicklung führen können. Eine planlose Änderung in einem hoch
                 spezialisierten Organismus ist entweder wirkungslos oder schädlich. Eine
                 planlose Veränderung in einer Uhr kann die Uhr nicht verbessern. Sie wird sie
                 aller Voraussicht nach beschädigen, oder hat bestenfalls keine Auswirkung.
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