Page 105 - Das Wunder der Ameise
P. 105
ernähren sich von dem Saft aus dem Pflanzengewebe. Der Pflanzen-
saft, der in den Körper der Blattlaus gelangt, wird in eine Substanz
umgewandelt, die "Honigtau" genannt wird. Die Ameisen haben ei-
nen Weg gefunden, dass Blattläuse ihnen den Honigtau als Nahrung
geben. Eine hungrige Ameise nähert sich der Blattlaus, berührt ihren
Bauch mit den Fühlern. Die Blattlaus mag dies sehr, scheidet ein
Tröpfchen Honigtau aus und gibt es der Ameise. Als Gegenleistung
für dieses Verhalten kümmern sich die Ameisen sehr gut um die
Blattläuse. 59
Im Herbst nehmen die Ameisen die Eier der Blattläuse mit in ihr
Nest und bewahren sie dort auf, bis sie ausschlüpfen. Später setzen
sie die jungen Blattläuse auf die Wurzeln verschiedener Pflanzen,
damit sie den Saft aufsaugen und den Milchmannameisen Milch zur
Verfügung stellen.
An diesem Punkt würde die Frage lauten: Da es tausende von
Lebewesen auf der Welt gibt, wie wissen die Milchmannameisen
von dieser Eigenschaft der Blattläuse? Wie können sie diese unter all
den anderen Geschöpfen auswählen?
Es ist selbstverständlich unmöglich, es als Kette von Zufällen an-
zusehen, dass die Flüssigkeit, die von der Blattlaus abgesondert
wird, genau das ist, was die Ameisen brauchen und dass die Ameise
weiß, was die Blattlaus mag und sie streichelt,
um von ihr Nahrung zu bekommen.
Wieder finden wir hier eine vor-
herbestimmte Kette von
Ereignissen, eine großartige
Harmonie in einer offen-
sichtlichen Schöpfung.