Page 172 - Das Wunder der Ameise
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Was wurde aus unserer Stufenleiter, wenn es drei nebeneinander beste-
                    hende Stämme von Hominiden (A. africanus, die robusten Austral-
                    opithecine, und H. habilis) gibt, keiner deutlich von dem anderen ab-
                    stammend? Darüber hinaus zeigt keiner von ihnen irgendeine evolutive
                    Neigung während seines Daseins auf der Erde. 107
                     Das Szenario der menschlichen Evolution, deren Fortbestehen in
                  den Medien oder in den Lehrbüchern mit erdachten Konstruktionen
                  von Lebewesen, halb Affe, halb Mensch, durch Propaganda also, ge-
                  sichert wird, ist ein Märchen, welches jeder wissenschaftlicher
                  Grundlage entbehrt.
                     Einer der bekanntesten und angesehensten Wissenschaftler, Lord
                  Solly Zuckermann, der dieses Thema über lange Jahre erforscht und
                  insbesondere über die Australopithecus-Funde 15 Jahre lang Unter-
                  suchungen angestellt hat, kam zuletzt zu dem Schluss, dass es kei-
                  nen tatsächlichen Stammbaum gibt, der von den affenartigen
                  Lebewesen bis zum Menschen reicht.
                     Zuckermann stellte auch ein sehr interessantes "Wissenschafts-
                  Spektrum" auf. Er ordnete sein Spektrum der Wissenschaften in ei-
                  ner Stufenleiter an, angefangen bei denen, die er für wissenschaft-
                  lich hielt bis zu denen, die er als unwissenschaftlich erachtete. Ent-
                  sprechend Zuckermanns Spektrum sind die "wissenschaftlichsten",
                  d.h. auf konkreten Daten beruhenden, wissenschaftlichen Gebiete
                  die Chemie und Physik. Ihnen folgen die biologischen und dann die
                  sozialen Wissenschaften. Am Ende des Spektrums, welches den als
                  "unwissenschaftlich" betrachteten Sektor ausmacht, stehen "über-
                  sinnliche Wahrnehmung" – Konzepte wie Telepathie und Sechster
                  Sinn – und "menschliche Evolution". Zuckermann erklärt diese
                  Gedankenführung:

                    Wir bewegen uns dann von dem Bestand objektiver Wahrheit in jene
                    Bereiche angeblicher biologischer Wissenschaft, wie übersinnliche
                    Wahrnehmung oder  die Interpretation der Fossilgeschichte des
                    Menschen, wo für den der glaubt, alles möglich ist – und wo der
                    Tiefgläubige manchmal sogar in der Lage ist, gleichzeitig verschiedene
                    widersprüchliche Dinge zu glauben. 108



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