Page 40 - Das Geruch und Geschmack Wunder
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              nen. Millionen von Geruchszellen die in der olfaktorischen Region in ei-
              ner erstaunlichen Regelmäßigkeit angeordnet sind. Diese Region ist nicht
              größer als die kleinste Briefmarke. Wenn Sie alle technischen Mittel be-
              säßen, und man Sie fragen würde Millionen von Zellen an genau den

              richtigen Orten zu platzieren, könnten Sie dies tun? So eine Aufgabe wä-
              re selbstverständlich unmöglich. Nach all ihren Jahren an Forschung wa-
              ren Forscher nicht in der Lage selbst die genaue Anzahl von Zellen zu be-
              stimmen, geschweige denn Millionen von ihnen anzuordnen. Dies zeigt
              die Unmöglichkeit dieser Aufgabe.
                   In der Geruchszelle selbst gibt es eine auffallende Arbeitsteilung.
              Wie der wohlbekannte Forscher Stuart Firestein betont: „Das olfaktori-
              sche System erledigt seine sensorischen Aufgaben durch biologische Me-
                                                                   25
              chanismen, die vielen Signalsystemen gemeinsam sind.“ Dieses speziel-
              le Design wird in Zeichnungen, die von Elektronenmikroskopbildern ge-
              wonnen werden deutlich erkennbar. (Abbildung 7) Die olfaktorische Zel-
              le besteht aus 3 Hauptsektionen, den Zellkörper in der Mitte, die Mikro-
              haare an einem Ende, die als Zilien bekannt sind, und einen Vorsprung
              am anderen Ende, bekannt als Axon. (Abbildung 8) Der Zellkörper ist

              der Ort, an dem viele komplexe Aktivitäten stattfinden, die Zilien, wo der
              Kontakt mit den Geruchsmolekülen gemacht wird, und das Axon, wo die
              elektrischen Signale übermittelt werden.
                   Die Anzahl der Mikrohaare am Ende der Zelle reicht von 10 bis 30,
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              ihre Längen zwischen 0.1 und 0.15 Millimeter (0.0039 bis 0.006 Zoll). Der
              Unterschied zwischen diesen Geruchshaaren und ähnlichen in anderen
              Regionen der Nase besteht darin, dass erstere sich bewegen und Ge-
              ruchsrezeptoren besitzen. (Abbildung 9) Im Gegensatz zu anderen Zilien
              im Körper sind die olfaktorischen Mikrohaare völlig unabhängige Struk-
              turen. Sie übernehmen die Rolle eines Gerüsts für die Rezeptoren. Bei ge-
              nauem Hinsehen zeigt sich das höchst produktive Design der Mikrohaa-
              re, mit einer großen Fläche für den Kontakt zwischen Geruchsmolekülen
                                        DAS GERUCH
                                  UND GESCHMACK WUNDER
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