Page 755 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya
Phänomene der Natur mit verstehbaren Mitteln erklären, und er versucht, sie aus den Naturgesetzen abzu-
leiten, ohne einen übernatürlichen Eingriff annehmen zu müssen. 337
Genau so ist es. Wie von Ditfurth sagt, das Grundprinzip der materialistischen wissenschaftlichen
Auffassung ist die Verneinung eines übernatürlichen Einflusses bei der Erklärung des Lebens, das heißt bei
der Schöpfung. Wird dieses Prinzip einmal angenommen, werden auch die unmöglichsten Szenarien ohne
weiteres akzeptiert. Beispiele für diese Dogmamentalität finden sich überall in der evolutionistischen
Literatur. Professor Ali Demirsoy, der bekannte türkische Advokat der Evolutionstheorie in der Türkei, ist
nur einer von vielen. Wie er selbst sagt, ist die Wahrscheinlichkeit der zufälligen Entstehung des für das
Leben essentiellen Cytochrom-C Proteins so unwahrscheinlich wie die Möglichkeit, "dass ein Affe fehlerlos
die Geschichte der Menschheit auf einer Schreibmaschine niederschreibt". 338
Zweifellos würde man sich mit der Akzeptanz dieser Möglichkeit endgültig von den Grundprinzipien
der Vernunft und des Verstandes verabschieden. Ein einziger korrekt geschriebener Buchstabe auf einem
Blatt Papier lässt uns sicher sein, dass er von einem Menschen geschrieben wurde. Wenn wir ein Buch über
die Weltgeschichte sehen, ist es eher noch sicherer, dass das Buch von einem Autor geschrieben wurde. Kein
logisch denkender Mensch würde annehmen, dass die Buchstaben in solch einem großen Buch sich "zufäl-
lig" zusammengefunden haben sollen.
Es ist jedoch sehr interessant zu sehen, dass der evolutionistische Wissenschaftler Demirsoy diesen irra-
tionalen Vorschlag akzeptiert:
Von Bedeutung ist, die Wahrscheinlichkeit der Bildung einer Cytochrom-C Sequenz ist praktisch gleich null.
Wenn die Existenz des Lebens eine bestimmte Sequenz erfordert, kann man sagen, dass diese wahrscheinlich im
gesamten Universum nur ein einziges mal entsteht. Andernfalls müsste eine metaphysische Kraft jenseits des
Kataloges unserer Definitionen bei seiner Entstehung aktiv gewesen sein. Letzteres zu akzeptieren ist der Sache
der Wissenschaft unangemessen. Also müssen wir uns mit der ersten Möglichkeit befassen. 339
Demirsoy schreibt also nichts anderes, als dass er das Unmögliche in Betracht zieht, um keine übernatür-
lichen Kräfte annehmen zu müssen, anders ausgedrückt, die Existenz eines Schöpfers. Ziel der Wissenschaft
ist jedoch nicht, die Akzeptanz der Existenz übernatürlicher Kräfte zu vermeiden. Eine Wissenschaft unter
einer solchen Prämisse führt nirgendwo hin. Sie soll vielmehr vorurteilsfrei die Natur beobachten und
Schlüsse aus deren Beobachtung ziehen. Falls diese Ergebnisse auf eine Planung durch eine übernatürliche
Intelligenz hinweisen, was im gesamten Universum der Fall ist, dann muss die Wissenschaft diese Tatsache
akzeptieren.
Wenn man das, was diese Leute "die Sache der Wissenschaft" nennen, genauer untersucht, kommt das
materialistische Dogma zum Vorschein, dass nur Materie existiert und dass alles in der Natur durch materi-
elle Prozesse erklärt werden kann. Dies ist keine "Sache der Wissenschaft", sondern nur materialistische
Philosophie. Sie versteckt sich lediglich hinter oberflächlichen Begriffen und bringt Wissenschaftler dazu,
völlig unwissenschaftliche Schlüsse zu ziehen. Es ist also nicht überraschend, wenn Demirsoy bei einem
weiteren Phänomen – die Herkunft der Mitochondrien in der Zelle – ganz offen den Zufall als zureichende
Erklärung ansieht, auch wenn dies "dem wissenschaftlichen Denken völlig widerspricht".
Der Kern des Problems liegt in der Frage, wie Mitochondrien diese Eigenschaft erworben haben, denn deren zu-
fälliger Erwerb durch nur ein einziges Mitochondrium erfordert extrem geringe Wahrscheinlichkeiten, die mitei-
nander völlig unvereinbar sind... Die Enzyme, die die Zellatmung bewirken und bei jedem einzelnen Schritt in
unterschiedlicher Weise als Katalysatoren fungieren, sind das "Herz" des Mechanismus. Eine Zelle muss diese
Enzymsequenz vollständig enthalten, sonst ist sie sinnlos. An dieser Stelle müssen wir, obwohl es biologischem
Denken widerspricht und um eine dogmatischere oder spekulativere Erklärung zu vermeiden, zögernd akzep-
tieren, dass all die Respirationsenzyme vollständig in der Zelle existiert haben müssen, bevor die Zelle über-
haupt das erste Mal mit Sauerstoff in Kontakt kam. 340
Aus solchen Äußerungen kann man nur schließen, dass die Evolutionstheorie nicht durch wissenschaft-
liche Untersuchungen zustande gekommen ist. Form und Inhalt der Theorie hatten sich vielmehr nach den
Erfordernissen materialistischer Philosophie zu richten. Später verwandelte sie sich trotz vorliegender ge-
genteiliger wissenschaftlicher Fakten in ein Dogma. Und wieder können wir an der evolutionistischen
Literatur klar erkennen, das all diese Bemühungen einen Zweck verfolgen, und zwar den, koste es was es
wolle die Behauptung aufrecht erhalten zu können, dass das Leben nicht erschaffen worden ist.
Adnan Oktar 753