Page 754 - Atlas der Schöpfung 2
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Wenn jemand aber entschlossen ist, bevor er irgend etwas anderes gelten lässt,
                                                    an den Materialismus zu glauben, wenn er zuallererst Materialist ist und erst in
                                                      zweiter Linie Wissenschaftler, dann wird er auch dann den Materialismus

                                                        nicht aufgeben, wenn er sieht, dass die Evolutionstheorie von der
                                                         Wissenschaft widerlegt wurde. Er wird im Gegenteil, koste es was es wolle,
                                                          den Materialismus verteidigen.
                                                               Das interessanteste daran ist, dass Evolutionisten dies von Zeit zu Zeit
                                                          selbst zugegeben. Ein bekannter Genetiker und überzeugter Evolutionist,

                                                          Richard C. Lewontin von der Harvard Universität gesteht, dass er "erstens
                                                          Materialist und zweitens Wissenschaftler" sei:

                                                         Es ist nicht etwa so, dass die Methoden und Institutionen der Wissenschaft uns in
                                                        irgendeiner Weise dazu zwingen, eine materielle Erklärung für diese phänomenale
                                                       Welt zu akzeptieren sondern wir sind gezwungen durch unser a priori Festhalten an

                                                     materiellen Ursachen, einen "Ermittlungsapparat" und eine Reihe von Konzepten zu
                                                 schaffen, die materielle Erklärungen produzieren, gleichgültig wie mystifizierend dies
                    Karl Marx                sein mag und wie stark sich die Intuition des nicht Eingeweihten dagegen sträuben mag,
                                      und dadurch, dass Materialismus absolut ist, wir können es uns also gar nicht erlauben, "einen heili-

                       gen Fuß in der Tür" zu haben.  336
                       Der von Lewontin benutzte Begriff "a priori" ist wichtig. Er ist einer von zwei Begriffen der
                  Erkenntnistheorie, eine Erkenntnis "a priori" bedeutet: von aller Erfahrung losgelöst, allein auf den logischen

                  Operationen des Verstandes gründend, im Unterschied zu der Erkenntnis "a posteriori": auf Erfahrung,
                  Wahrnehmung gründend.
                       Wie Lewontin offen zugibt, ist der Materialismus eine a priori "Erkenntnis" der Evolutionisten, die anschlie-
                  ßend versuchen, die Wissenschaft dieser vorgefassten Meinung anzupassen. Da der Materialismus definitiv die
                  Verneinung der Existenz eines Schöpfers voraussetzt, flüchten sie zwangsläufig in die Evolutionstheorie, der

                  einzigen zur Hand befindlichen  Alternative. Solche Wissenschaftler interessiert nicht, dass die
                  Evolutionstheorie den wissenschaftlichen Fakten nicht gerecht wird, weil sie sie a priori für wahr halten.
                       Dieses voreingenommene Verhalten führt Evolutionisten zu dem Glauben, dass "unbewusste Materie sich
                  selbst erfand", was nicht nur der Wissenschaft widerspricht, sondern auch der Vernunft. Dies drückt sich in
                  dem Konzept der "Selbstorganisation von Materie" aus.
                       Die evolutionistische Propaganda in den westlichen Medien und in bekannten und "geachteten"

                  Wissenschaftsmagazinen ist das Ergebnis dieser ideologischen Notwendigkeit. Seit die Evolutionstheorie für
                  unverzichtbar gehalten wird, haben die Kreise, die die Standards der Wissenschaft festlegen, sie zur heiligen
                  Kuh erhoben.
                       Manche Wissenschaftler befinden sich in einer Situation, in der sie, um ihre Reputation nicht zu gefährden,

                  diese an den Haaren herbeigezogene Theorie verteidigen oder mindestens jedes abfällige Wort über sie ver-
                  meiden müssen. In westlichen Ländern müssen Akademiker in bestimmten wissenschaftlichen Journalen ver-
                  öffentlichen, um eine Professorenstelle zu bekommen und sie später auch zu behalten. Alle sich mit Biologie
                  befassenden Journale werden von Evolutionisten kontrolliert, die keine anti-evolutionistischen Artikel zulas-
                  sen. Deshalb müssen Biologen ihre Forschungen unter der Dominanz dieser Theorie betreiben. Auch sie sind
                  Teil der materialistischen Ordnung, die Evolution als ideologische Notwendigkeit ansieht, weswegen sie

                  blindlings all die unmöglichen Zufälle verteidigen, die wir in diesem Buch erörtert haben.


                       Die Definition der "Sache der Wissenschaft"


                       Der deutsche Psychiater Hoimar von Dithfurt, ein prominenter Evolutionist, ist ein gutes Beispiel dieses
                  engstirnigen materialistischen Verständnisses. Nachdem er ein Beispiel anführt für die extrem komplexe
                  Zusammensetzung des Lebens, sagt er folgendes zu der die Frage, ob das Leben durch Zufall entstanden sein
                  kann oder nicht:
                       Ist eine solche nur dem Zufall entspringende Harmonie in der Realität wirklich möglich? Dies ist die zent-

                  rale Frage der gesamten biologischen Evolution. ... Kritisch gesprochen können wir sagen, dass jemand, der die
                  moderne Naturwissenschaft akzeptiert, gar keine Alternative hat, als diese Frage zu bejahen, denn er will die


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