Page 78 - Das Wunder der Stechmücke
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ADNAN OKTAR


                 ist   sie   nicht    nur    mit    einem    hochentwickelten
                 Wahrnehmungssystem, Schneid- und Saugmechanismen ausge-
                 stattet, sie ist auch mit chemischer Information versehen. Denn die
                 Mücke benützt – ihr die Blutgerinnung verhinderndes Sekret.
                 Dieses wirkt sogar gegen ein Enzym im Verteidigungssystem
                 eines ihr unbekannten, fremden Körpers. Zudem betäubt dieses
                 Sekret das den Einstich umgebende Gewebe des Opfers.
                     Woher weiss die Stechmücke von einer Eigenschaft wie der
                 Gerinnung des Blutes?
                     Wie hatte sie erfahren, dass das aufgeschnittene Gewebe
                 lebendig ist, dass dieser Eingriff dem Opfer Schmerzen bereitet,
                 und wie hat sie zur Lösung dieses Problems die
                 Betäubungstechnik entwickelt? Die Durchführung der Lokal-
                 Anästhesie vor einem chirurgischen Eingriff ist eine vom
                 Menschen mit Hilfe der medizinischen Wissenschaft entwickelte
                 Technik. Wie hat die Stechmücke dieses Wissen erworben?
                     Wenn es unter Labor-Bedingungen schon äusserst schwierig

                 ist, solche Flüssigkeiten künstlich herzustellen, wie kann dann
                 eine Mücke in den Besitz dieser Flüssigkeit gelangen?
                     Ist es nur ein Zufall, dass die Flüssigkeit, die zur Betäubung





























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