Page 143 - Man erkennt Gott mit dem Verstand
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Adnan Oktar


              Nach langem Schweigen gab Miller zu, dass die Atmosphäre, die er
          benutzt hatte, unrealistisch war. 4
              Alle evolutionistischen Bemühungen des 20. Jahrhunderts, den
          Ursprung des Lebens zu erklären, schlugen fehl. Der Geochemiker Jeffrey
          Bada vom San Diego Scripps Institute akzeptiert diese Tatsache in einem
          Artikel, den er 1998 im Earth Magazine publizierte.
              Heute, da wir im 20. Jahrhundert leben, sehen wir uns immer noch
          dem größten ungelösten Problem gegenüber, das wir hatten, als wir ins
          20. Jahrhundert eintraten: Wie entstand das Leben auf der Erde? 5


              Die komplexe Struktur des Lebens
              Der Hauptgrund, warum die Evolutionstheorie mit dem Versuch,
          den Ursprung des Lebens zu erklären, auf der ganzen Linie gescheitert
          ist, besteht darin, dass selbst die scheinbar simpelsten Organismen eine
          außerordentlich komplexe Struktur aufweisen. Eine lebende Zelle ist
          komplizierter aufgebaut, als jede vom Menschen erfundene Technik.
          Auch heute kann eine Zelle selbst in den modernsten Laboratorien der
          Welt nicht mit Hilfe organischer Chemie künstlich erzeugt werden.
              Die Voraussetzungen zur Zellbildung sind schon rein quantitativ zu
          hoch, um durch zufällige Ereignisse erklärt werden zu können. Die
          Wahrscheinlichkeit, dass Proteine – die Bausteine der Zelle – sich zufällig
          synthetisieren, beträgt für ein durchschnittliches, aus etwa 500 Amino-
          säuren bestehendes Protein 1 zu 10 hoch 950. Mathematisch gilt schon ei-
          ne Wahrscheinlichkeit, die kleiner ist als 1 zu 10 hoch 50 als unter prakti-
          schen Gesichtspunkten gleich Null.
              Das DNS Molekül, das sich im Zellekern befindet und in dem die ge-
          netische Information gespeichert ist, ist eine Datenbank, die kaum zu be-
          schreiben ist. Würde man die in der DNS enthaltenen Informationen auf-
          schreiben, so entstünde eine Enzyklopädie mit etwa 900 Bänden zu je 500
          Seiten.
              Hier ergibt sich denn auch folgendes Dilemma: Die DNS kann sich
          nur replizieren mit Hilfe spezieller Proteine, den Enzymen. Doch die Syn-
          these dieser Enzyme kann nur stattfinden anhand der in der DNS gespei-
          cherten Information. Da also beide – DNS und Enzyme – voneinander ab-




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