Page 21 - Mariazell 2016
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"Weg der Barmherzigkeit"
Ein Bild der Sehnsucht.
Der Durst ist für Jesus immer auch ein Bild für die tiefste Sehnsucht des
Menschen. Wenn Jesus mit der Samariterin über den Durst spricht, dann geht
es nicht nur um das Wasser, sondern um den Durst des Herzens. Jesus selbst ist
durstig und sagt der Samariterin: „Gib mir zu trinken!“ (Joh 4,7) Sie reden über
den Durst. Aber sie kommen sehr schnell auf tiefere Themen zu sprechen, auf
den Durst nach Liebe, nach Leben, nach Lebendigkeit. Und Jesus verheißt der
Frau: „Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber
von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst
haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden
Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“ (Joh 4,12)
Jesus, die Quelle.
Das Wasser, das Jesus uns zu trinken gibt, ist sein Geist. Er will in uns zu einer
Quelle werden, die in uns sprudelt, die uns davor bewahrt, innerlich zu
vertrocknen.
Der wahre Durst des Menschen ist der nach Liebe. Und dieser Durst wird nie
allein von Menschen gestillt werden, sondern nur wenn Gottes Liebe in uns
einströmt und in uns zur Quelle der Liebe wird, die nie versiegt und die
unabhängig ist von der Liebe, die wir gerade durch Menschen erfahren oder
nicht erfahren.
ANREGUNGEN ZUM HANDELN
- Überlege, wer in deiner Umgebung durstig ist, wer sich nach Liebe und
Zuwendung sehnt. Wie könntest du seinen Durst stillen?
- Wäre es eine Möglichkeit, ihn zu einer Tasse Kaffee oder Tee einzuladen
und mit ihm über das zu sprechen, was dich wirklich bewegt und was
Podersdorfer Wallfahrt 2016 Seite 16