Page 47 - Mariazell 2016
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"Weg der Barmherzigkeit"

Immer wenn die Beziehung zwischen Gott und Mensch fraglich wird, erinnert
die Bibel an die Barmherzigkeit Gottes. Denn es gilt: "Jahwe ist ein barm-
herziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Huld und Treue" Ex 34,6
So steht auch in der gesamten Verkündigung und im Wirken Jesu die
vorbehaltlose Zuwendung Gottes im Mittelpunkt - eine Zuwendung, die von
keiner menschlichen Leistung abhängt. Das grundlegende Motiv für das
Heilshandeln Gottes an den Menschen ist die Liebe Gottes.

"Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er
uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat." 1
Joh 4,10

Durch Jesu Tod am Kreuz entschuldet Gott den Menschen und eröffnet ihnen
den Weg der Umkehr.

"Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die
Erlösung in Christus Jesus" Röm 3,24

Ist der Mensch aber durch Gott selbst mit Gott versöhnt, so wird er frei und
angehalten, diese Versöhnung in seinem eigenen Verhalten gegenüber Gott
und den Mitmenschen nachzuvollziehen.

"Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und
uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in
Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre
Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung (zur
Verkündigung) anvertraute. Wir sind also Gesandte an Christi statt, und
Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit
Gott versöhnen." 2 Kor 5,18-20

Podersdorfer Wallfahrt 2016  Seite 42
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