Page 53 - Mariazell 2016
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"Weg der Barmherzigkeit"

Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und
uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in
Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre
Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung (zur
Verkündigung) anvertraute. Wir sind also Gesandte an Christi statt, und
Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit
Gott versöhnen. (2 Kor 5,18-20)

Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die
euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen. Lk 6,27-28

Herr, mach uns bereit, einander zu verzeihen.

Lästige geduldig ertragen

Lästig ist jemand, der uns zur Last fällt, der uns belästigt, der uns eine Last
aufbürdet. Oft gebrauchen wir dieses Wort im Sinn von unangenehm. Lästig ist
mir jemand, der mir unangenehm ist, der mir auf die Nerven geht mit seinem
Verhalten.

Das Werk der Barmherzigkeit bedeutet nicht, dass ich rein passiv alles an mir
geschehen lasse und jeden Menschen, auch wenn er mir noch so lästig wird,
ertrage. Vielmehr muss ich unterscheiden, was jetzt mehr dem Geist Jesu
entspricht.

Jemanden zurechtweisen

Manchmal entspricht es dem Geist Jesu, dass ich den anderen zurechtweise,
dass ich ihn darauf hin anspreche, dass er mir lästig fällt und mich belästigt.

Podersdorfer Wallfahrt 2016                    Seite 48
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