Page 38 - Bund der Steuerzahler in Bayern - Chronik 70 Jahre
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So entsteht das Schwarzbuch 4
Auf Verschwendungsjagd BdSt Hessen e.V.
Wenn das Schwarzbuch „Die öffentliche Verschwen- 2 3
dung” im Herbst vorgestellt wird, liegen hinter den Be-
teiligten arbeitsreiche Wochen. Denn natürlich pran-
gert der BdSt niemanden aufgrund von Hörensagen an.
BdSt Hessen e.V.
Jeder Fall wird gründlich recherchiert und alle Fakten
sind sorgfältig geprüft.
Gemäß dem Motto „Nach dem Schwarzbuch ist vor
dem Schwarzbuch” beginnt die Sammlung neuer Fälle
schon im Herbst des Vorjahres. Doch genauso gut kann
es passieren, dass kurz vor Redaktionsschluss noch et-
was Hochaktuelles mit ins Buch muss. Hinweise errei- Joachim Papendick, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler
chen den BdSt meist von Mitgliedern oder anderen in- Hessen, verteilt mit seinem Mitarbeitern Clemens Knobloch
teressierten Bürgern. Darüber hinaus werten die Mitar- und Moritz Venner in hessischen Fußgängerzonen direkt nach
beiter täglich die Presse aus allen Landesteilen aus. der Veröffentlichung das aktuelle Schwarzbuch.
Generell kommt es nicht darauf an, dass viele Millionen BdSt Hessen e.V.
verschwendet wurden: Oftmals sind auch vermeintlich
kleine Fälle von großer Bedeutung. Schließlich sollen
mit dem Schwarzbuch exemplarische Fälle von Steuer-
geldverschwendung öffentlich gemacht werden, um Nicht zuletzt ist auch ein Besuch vor Ort hilfreich, um einen Fall
Ähnliches in Zukunft zu verhindern. richtig einzuordnen. Dabei werden auch Fotos und Videos angefer-
tigt, die einen besseren Eindruck ermöglichen. Liegen alle Informa-
tionen vor, werden diese im Kreis der Mitarbeiter diskutiert und be-
1 wertet. Dabei wird festgelegt, ob ein Projekt ins Schwarzbuch auf-
genommen wird. Falls ja, wird der Text geschrieben und
anschließend mehrfach gegengelesen.
BdSt Hessen e.V. BdSt Hessen e.V.
Besteht ein „Anfangsverdacht”, ist der nächste Schritt eine Inter-
netrecherche, um einen ersten Überblick zu erhalten. Dabei spielen
neben Medieninformationen besonders offizielle Veröffentlichun- BdSt Hessen e.V.
gen, beispielsweise aus Ratsinformationssystemen, eine Rolle. Oft-
mals wird schon an dieser Stelle klar, ob sich eine Weiterverfolgung BdSt Hessen e.V.
lohnt. Nicht selten stellt sich auch heraus, dass kein Geld ver- Nach dem Druck geht es an die Schwarzbuch-Vermarktung. Das
schwendet wurde. Diese Fälle werden dann natürlich verworfen.
Interesse der Medien ist riesig, wie sich jedes Jahr bei der Vorstel-
Gibt es einen oder mehrere Informanten, ist oft ein persönliches
Eva Kugler und Clemens Knobloch sind die hessischen Spür- lung zeigt. Das schlägt sich natürlich in hohen Bestellerzahlen nie-
Gespräch nützlich. Damit alle betroffenen Seiten zu Wort kommen, nasen für Verschwendung von Steuergeld. Sie gehen Hinwei- der, die innerhalb weniger Tage beliefert werden wollen. Auch an
BdSt Hessen e.V. ist es unabdingbar, auch eine schriftliche Anfrage an den oder die sen nach, studieren Akten, befragen Behörden und öffentli- den Informationsständen finden die druckfrischen Ausgaben re-
Verantwortlichen zu stellen. Grundsätzlich müssen alle Seiten be-
che Institutionen und prüfen die Fakten vor Ort. Die Ergeb-
gelmäßig reißenden Absatz. Im Hintergrund beginnen natürlich
leuchtet werden, um zu einer objektiven Bewertung zu gelangen.
nisse ihrer Recherche werden im Schwarzbuch veröffentlicht. schon die Vorbereitungen für das nächste Schwarzbuch. MV
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