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64 | Region KÖLn/Bonn
Drei Fragen an ...
Holger Nikelis
Inwiefern sind Klimaschutz und Klimawandel ein Thema im
sportlichen Alltag?
Sportliche Aktivitäten beanspruchen Landschaften und natürliche Ressour-
cen und können zu einer Belastung von Natur und Umwelt führen. Gleichzeitig
braucht der Sport eine intakte Umwelt, um diese wichtigen gesellschaftlichen
Funktionen erfüllen zu können. Dabei müssen die negativen Auswirkungen auf
die Umwelt möglichst minimiert werden. Allein die Sportplätze, Sporthallen
und Schwimmbäder verbrauchen z. B. Milliarden Kilowattstunden an Energie.
Besonders im Outdoor-Bereich sind die Folgen nicht nachhaltiger Entwicklung
deutlich sichtbar. Hier hat der Sport eine enorme gesellschaftliche Verantwor-
tung, die ihn vor große Herausforderungen stellt. Sport ist ein bedeutender
Akteur in unserer Gesellschaft. Er vereint Milliarden Menschen: Aktive und
Fans, Amateure und Profis, Groß und Klein. Und ich habe das Gefühl, dass sich
immer mehr darüber bewusst werden, dass der Sport in der Frage des Klima-
schutzes eine noch größere Rolle spielen kann und muss. Über „Sports For
Future“ wissen wir, dass diejenigen, die etwas tun wollen, immer mehr werden.
Holger Nikelis Und zwar sportartenübergreifend: von der Kanufahrerin über den Fußballer bis
Botschafter der hin zu Turnern, Leichtathleten, Schwimmern, Tischtennis- oder Rugbyspielern.
„Klima Champions NRW“
Paralympics-Goldmedaillen- Was ist die Idee und Zielsetzung hinter der Initiative „Sports For
gewinner 2004 und 2012 Future“?
im Rollstuhl-Tischtennis
Wir sind Sportler, Sportvereine und -verbände, Fans und Förderer, die die
verbindende Kraft des Sports dafür einsetzen wollen, gemeinsam den Herausfor-
derungen der Klimakrise zu begegnen. Wir wollen den Wandel positiv begreifen:
für neue Chancen und für eine lebenswerte Zukunft. Dabei setzen wir uns dafür
ein, den Teamgedanken voranzustellen und solidarisch zu sein. Der gesellschaft-
liche Zusammenhalt ist die Grundlage für unser Zusammenleben, auch in
schwierigen Zeiten. Wir stehen für eine faire, respektvolle und sachorientierte
Debattenkultur bei dieser Zukunftsfrage und anderen zentralen Themen ein.
Unsere Ziele sind: den Sport versammeln, Position beziehen, den Sport fordern,
Kräfte bündeln, Nachhaltigkeit stärken, Projekte fördern und Know-how im Be-
reich Klimaschutz erhöhen, etwa über wissenschaftliche Kooperationen mit der
Cologne Business School, der Klima Arena oder anderen Bildungseinrichtungen.
Wie sind Vereine in der Region Köln/Bonn im Klimaschutz aufge-
stellt?
Das Bewusstsein für den Klimaschutz wächst langsam, aber viele Vereine
wissen oft nicht, wo und wie sie anfangen sollen. Hier sind die großen Organisa-
tionen und Verbände gefragt, um Hilfestellung zu geben und das Thema voran-
zutreiben. Wie z. B. der Landessportbund NRW, der jüngst zusammen mit der
EnergieAgentur.NRW die Auszeichnung „Klima Champions NRW“ ins Leben
gerufen hat. Über die Auszeichnung sollen Sportvereine sowie Kommunen dazu
www.energieagentur.nrw/qr208 motiviert werden, eigene Ideen zur Vermeidung von CO 2-Ausstoß zu entwickeln
und umzusetzen. Auch „Sports For Future“ ist hierbei mit im Boot und ich darf
die Auszeichnung als Botschafter begleiten.