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BEricht üBEr das GEschäftsjahr 2019     |  7





               2019 war auch ein Schwerpunktjahr für die Diskussion rund um
               das Thema Energiepolitik und Kohleausstieg. In unserer Region
               ist davon das Rheinische Revier betroffen. Der Region Köln/Bonn
               e. V. hat traditionell dort einen Schwerpunkt seiner arbeit.

                 Es ist aus Sicht des Vereins erfreulich, dass nun immer deutlicher wird, dass es
               sich im Rheinischen Revier um eine mittel- bis langfristige Aufgabe des Struk-
               turwandels über mehrere Jahrzehnte handelt. Der Region Köln/Bonn e. V. ist schon
               seit ca. 15 Jahren, vor allen Dingen im Rhein-Erft-Kreis und im Rhein-Kreis
               Neuss, aktiver Mitgestalter dieses Strukturwandels. Wir führen mit unseren
               Tätigkeiten eine Tradition der Vereinsarbeit fort. Es ist gut, dass sowohl das
               Land Nordrhein-Westfalen als auch der Bund erkannt haben, dass man diese
               Aufgabe in langen Zeiträumen denken und planen und dafür ebenfalls – ähnlich
               unserem Agglomerationskonzept – vor allem eine räumliche Strategie verfolgen
               muss. Dies hat dazu geführt, dass der Region Köln/Bonn e. V., aufgrund seiner
               Erfahrungen im Bereich der integrierten Raumentwicklung, seitens des Landes
               mit der Aufgabe betraut wurde, federführend ein Konzept für eine Internati-
               onale Bau- und Technologieausstellung (IBTA) zu erarbeiten. Damit soll ein
               rahmengebendes Format für den Strukturwandel im Rheinischen Revier für die
               nächsten Jahrzehnte unter Einbeziehung seiner Akteure entwickelt werden. Der
               formale Auftrag erging im Herbst 2019 an den Region Köln/Bonn e. V. Dies ver-
               deutlicht auch noch einmal die Schwerpunktsetzung des Vereins im Bereich der
               integrierten Raumentwicklung. Wir können mit dem Agglomerationskonzept
               und der Klimawandelvorsorgestrategie natürlich hervorragend inhaltlich und
               räumlich anknüpfen. Insgesamt wird es aber darum gehen, diesem Strukturwan-
               del auch eine besondere Ambition zu geben, zumal die Aufgabe des räumlichen
               Umbaus gewaltig ist: Wir haben als Region Köln/Bonn e. V. schon früh den Be-
               griff der „größten Landschafts- und Transformationsbaustelle Europas“ geprägt.
               Dieser ist jetzt auch in vielen offiziellen Dokumenten übernommen worden.
               Man folgt an dieser Stelle unserer Einschätzung, dass die Aufgabe immens ist. In
               diesem Sinne gilt es nun, die zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel und
               auch die planerischen und rechtlichen Bedingungen so passgenau und effektiv
               auszugestalten, dass diese immense Aufgabe auch bewältigt werden kann. Wir
               sehen uns als Verein gefordert, insbesondere aus Sicht der tatsächlichen Betrof-
               fenheit, die eindeutig und schwerpunktmäßig rund um die Tagebaue Garzweiler
               und Hambach liegt, zu agieren. Nur so kann der Bevölkerung auch ein belast-
               bares Signal gegeben werden, dass man es vor Ort ernst meint mit dem Struk-
               turwandel. Ähnlich wie auf der anderen Rheinseite bei der REGIONALE 2025
               Agentur GmbH werden wir uns auch formal an den Strukturen im Rheinischen
               Revier beteiligen und dafür einen Gesellschafteranteil an der Zukunftsagentur
               Rheinisches Revier GmbH zeichnen, mit der wir schon seit einigen Jahren
               zusammenarbeiten.

               Herr Vorsitzender, ein besonderes Thema auf der Rheinschiene
               sind die Flächenengpässe.

                 Im Rahmen des Agglomerationskonzeptes haben wir uns insbesondere mit
               den immer weiter zusammenwachsenden Siedlungsbereichen auseinandergesetzt.
               Es kommt schon eine Weile zu Entwicklungen, die weit aus den Ballungszent-
               ren hinausreichen und die umliegenden Kreise und Kommunen erfassen. Dass
               hier die Notwendigkeit gegeben ist, stärker zu kooperieren und vor allem die
               Wohnraum- und Mobilitätsversorgung stärker aufeinander abzustimmen, ist für
               mich eine Selbstverständlichkeit, die wir jetzt aber konkret operationalisieren
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