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36 | Region KÖLn/Bonn
Drei Fragen an ...
Dirk Brügge
Für welches Thema zeichnen Sie verantwortlich und worin liegen
die besonderen Chancen und Erfordernisse in diesem Bereich für
das Rheinische Revier?
Der Revierknoten Infrastruktur und Mobilität ist für vier Themenkomplexe
verantwortlich: Verkehrsinfrastruktur, neue Mobilität, digitale Infrastruktur so-
wie Ver- und Entsorgungsinfrastruktur. Durch das Ende des Braunkohleabbaus
und der Verstromung bis zum Jahr 2038 endet eine Ära, die über Jahrzehnte das
räumliche, natürliche Erscheinungsbild des Rheinischen Reviers geformt und
verändert hat. Mit der Umwandlung der Restlöcher zu Seen wird der Prozess
der Landschaftsveränderung im Rheinischen Revier ein absehbares Ende haben.
Daraus entstehen schon jetzt Chancen, Wegebeziehungen und das Mobilitäts-
verhalten in einem definierten Raum nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.
Auch wenn der Prozess fließend und noch längst nicht abgeschlossen ist, machen
wir uns schon heute auf den Weg und nutzen die Chancen und Möglichkeiten,
um ein Fundament für die zukünftige Entwicklung zu schaffen.
Dirk Brügge
Vorsitz Revierknoten Welche Herausforderungen sehen Sie für Ihre Arbeit und gene-
Infrastruktur und Mobilität rell die der Revierknoten im Prozess?
Kreisdirektor Rhein-Kreis Neuss Eine zentrale Herausforderung wird sein, das sehr weitläufige Thema Infra-
struktur und Mobilität auf die entscheidenden Punkte herunterzubrechen. In
der Ausarbeitungsphase des Wirtschafts- und Strukturprogramms 1.0 haben wir
mit einem Expertengremium in einem Beteiligungsprozess das weite Themen-
feld auf die bereits oben genannten Themenkomplexe Verkehrsinfrastruktur,
neue Mobilität, digitale Infrastruktur und Ver- und Entsorgungsinfrastruktur zu-
sammengefasst. Nun gilt es, in enger Verbindung mit dem Revierknoten Raum
und dem Verkehrsministerium – auf Basis einer eigenen Grundlagenuntersu-
chung „Verkehr und neue Mobilität“ für das Rheinische Revier und weiterer
Fachkonzepte – konkrete Projekte zu realisieren. Ausschlaggebend hierfür wird
sein, dass eine rechtlich abgesicherte Förderkulisse besteht sowie ein Abbau von
bürokratischen Hürden forciert wird, um Planungsprozesse in Zukunft deutlich
beschleunigen zu können, aber auch, dass die Akteure bereit sind, anzupacken
und eingefahrene Pfade zu verlassen und neu zu denken.
Wo sehen Sie Bezüge zur Region Köln/Bonn und zur angedachten
Internationalen Bau- und Technologieausstellung?
Das Rheinische Revier und die Region Köln/Bonn sind Räume, die sich
nicht voneinander trennen lassen, auch weil viele Kommunen beiden Regionen
angehören. Darum ist es essenziell, eine gemeinsame Vorstellung bezüglich der
zukünftigen Entwicklung im Rheinland zu verfolgen. Hier können wir mit dem
Agglomerationskonzept des Region Köln/Bonn e. V. auf eine gute Grundlage
zurückgreifen. Die Internationale Bau- und Technologieausstellung (IBTA) wird
einen wesentlichen Beitrag zur Schärfung der gemeinsamen Entwicklungsvor-
stellung leisten. Vor allem im Bereich Infrastruktur und besonders im Bereich
der „neuen Mobilität“ können wegweisende Innovationen aus solch einer inter-
nationalen Ausstellung hervorgehen.