Page 12 - Artemis_8_(September 2021)
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Gisela Göstl

               Die Flosch’n


               Als Flosch’n, voll mit guat’n Wein,
               komm‘ i heite zum Verein.
               Mei Inholt birgt jo vüle Seit’n
               von Schwermut hin zum loch’n, jubl’n, leid’n.
               I könnt Euch do, ihr liab’n Leit‘,
               G‘schicht’n dazöhl’n gar launge Zeit,
               de wos i g‘seh’gn hob und dalebt,
               solaung ma va mein Inholt  ‘s Glasl hebt.
               Weil maunches Glasl hot scha g’schmiss’n
               den rarst’n Lackl, wia ma wiss’n.

               Oamol nahm mi a liebestoller Schlimmer,
               auf einen Dreier mit auf’s Zimmer.
               Dort wortet scha die liabe Maid
               und is zu jeda Tot bereit.
               Oba erst no tuat ihr Galan
               den Kork do ob’n schnöll aussadrahn.
               Dann setzt er si mit seiner Maid
               zum Glasl hin – se hob’m ja Zeit.
               Wia i nocha da lieg‘ hintan Tisch,
               do wor da Habara niama frisch,
               weil maunches Manndl hätt‘ scho woll’n,
               nur hätt‘ er vorher nit sovül soll’n!
               So nimmt mis‘Dirndl fest ban Krog’n
               und tuat mit mir ihr’n Liabst’n schlog’n.
               Für mi wor jo nur oans a Glick -
               da Gschamstadiena war recht dick.

               Auch hot mi schon – bin sehr geehrt -
               amol da Herr Pforra g’leert.
               Er wurde lustig und vergnügt,
               das Betbuch hot er nicht gezückt,
               gesungen hat er und gelacht,
               ein Mensch – genau wie wir gemacht.

               Z’letzt bringt mi wer so nebenbei
               als kloans Geschenk in’d Gmoakanzlei.
               Do steh‘ i laung dann so allein,
               es reißt si koana um mein Wein.
               Da Buagamoasta hot Gemeindestund,
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