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Der Hund als Filmstar
In der Geschichte des Kinos hatte der Hund sehr früh die Nase vorn. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschien er bereits in einigen
Stummfilmen,wenn auch nur als dekoratives Element.Seine symbolische Rolle als Begleiter im Unglück an der Seite von Charlot in „Das
Leben eines Hundes“ (1921) ist eines der markantesten Beispiele.Mit demAuftreten von Rintintin in Hollywood (1922) übernahm dann
erstmals ein Tier die Hauptrolle in einem Film.
Treue Begleiter
Was scheint natürlicher, als das Abenteuer eines Hundes, dessen Geschichte von
einer ruhigen Existenz als Hofhund erzählt? Rintintin wurde von den Deutschen
im ersten Weltkrieg als Botenhund eingesetzt und nach Beendigung des Krieges
von einem amerikanischen Flieger in die Vereinigten Staaten mitgenommen. Als
dieser die Veranlagung seines Schützlings für die Dressur erkannte, entschied
er sich, aus ihm einen Filmhund zu machen. Dies war die Geburt von Rintintin.
Von 1922 bis 1932 dreht er 22 Filme, in denen er als Begleiter des „Soldaten“
Rusty in einem amerikanischen Kavallerieregiment des 19. Jahrhunderts immer
den Helden ohne Furcht und Tadel darstellt, bereit die Unschuldigen zu ver-
teidigen. Der weltweite Erfolg, den er hiermit errang, erhob ihn in den Rang
eines wirklichen Stars. Er hatte seine eigene Loge, „unterzeichnete“ selbst seine
Verträge und suchte sich seine Partner aus! Nach seinem Tod wurde seine Rolle
nach und nach von seinen Söhnen und Enkeln übernommen. Zuletzt war es
die vierte Generation, die Rintintin auf den Bildschirmen darstellte. 2007 ist
ein Film von Danny Lerner den Spuren der Geschichte dieses berühmten
Hundes und seines Herrn gefolgt und so wurde diese Geschichte Bestandteil
der „siebten Kunst“ (Filmförderung in Frankreich).
Ein anderer Hunde-Superstar war der berühmte „Lassie“. Er wurde für fünf
Dollar von einem Tierdresseur gekauft und begann seine Karriere 1942.
Während Rintintin ohne Unterlass die Bösen verfolgt oder die Beziehungen der
Unterwelt aufdeckt, stellt Lassie das Bild der Treue und der perfekten Liebe eines
Hundes für seinen Herrn dar, der in diesem Fall ein Kind ist. Auch Lassie war
ein Welterfolg. Sein Ausbilder und Agent erhielt enorme Gagen, 50 Millionen Auszug aus dem Film „Benji, sein größtes Abenteuer“ © Oxley/Sipa
Dollar im Jahr, eine Million Dollar für einen Werbespot, eine Wohnung, einen
eigenen Sekretär und bezahlten Urlaub! Die Dynastie Lassie war bis in die drit-
te Generation erst im Kino und dann auf den Fernsehbildschirmen zu sehen.
Diese beiden in der Geschichte des Kinos einzigartigen Beispiele zeigen die
Talente der Ausbilder dieser Hunde, die sich als die wahren Handelnden mit
einem Spürsinn für das Geschäft erwiesen haben, indem sie die Karriere ihrer
Schützlinge kontrolliert, gefördert und davon profitiert haben!
2009 lief in den Kinos Marley und ich von David Frankel, ein Film, in dem ein
Labrador von einem jungen Paar aufgenommen wird. Zu Beginn wird er vom
Ehemann gekauft, um nicht zu früh Vater zu werden. Er erweist sich im Haus
als kleiner Teufel, zeigt sich aber bedingungslos treu. Er schenkt dem Paar, spä-
ter der Familie, seine Zuneigung und erweist sich als großes Glück in ihren
schwierigen Lebensphasen. Selbst wenn er etwas halsstarrig ist, zeigt er sich als
hervorragender Begleiter seiner Familie.
Freund und Beschützer
Nach der von Rintintin und Lassie geprägten Phase kam es im Kino zu einer
Art Rückgang. Bis in die 80er Jahre gibt es nur die den Büchern von Jack
London nachempfundenen Leinwanddarstellungen, aber sie zeigen den Hund
lediglich als Teil der gesamten Besetzung. Er begnügt sich damit, seinem Partner
zu antworten, wie in Ruf der Wildnis mit Charlton Heston. Auszug aus dem Film „Marley und ich“ © Lilo/Sipa
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