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Berechnung der Energiezufuhr
Der erste Schritt ist die Bestimmung des Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass der
Energiebedarfs des Tieres. Er wird auf der Basis Hund jeden Tag die Proteinmenge erhält, die er
des Idealgewichts des Tiers berechnet, dieses be- für die Erneuerung seiner körpereigenen
stimmt sich in Abhängigkeit von der Hunderasse Proteine benötigt, z.B. im Wachstum. Bei einem
aus einem Koeffizenten (z.B. ein Labrador hat Proteinmangel wird der Hund für die Bildung
etwa einen um 20% geringeren Energiebedarf als der wichtigsten Proteine seine körpereigenen
ein anderer Hund derselben Größe), seiner nutzen.
Aktivität, seinem physiologischen Status
(Wachstum, Reproduktion, Kastration) und Nicht alles Fleisch ist gleich, genauso wenig wie
schließlich, wenn dies der Fall ist, einer die Energiekonzentration. Es ist wichtig zwi-
Erkrankung. schen magerem Fleisch (Rind-, Geflügel-, Puten-
oder fettarmes Schweinefleisch haben etwa 5%
Berechnung der Proteinzufuhr Fett) und fettem Fleisch (fettes Rind-, fettes
Schweine- oder Schaffleisch haben 15% Fett) zu
Der Organismus hat keinerlei Proteinreserven,
alle Körperproteine sind funktionell. unterscheiden. © Duhayer/Royal Canin
Beispiele für hausgemachte Rationen für ausgewachsene Hunde von guter Gesundheit
in Abhängigkeit von ihrer Größe, jede enthält 1000 kcal metabolisierbarer Energie
Die einfachste Methode ist die Berechnung auf der Basis einer hausgemachten Ration. Diese hier enthalten 1.000 kcal metabolisierbarer
Energie. Es handelt sich lediglich um Beispiele, mögliche Rezepte gibt es in unbegrenzter Zahl. Es genügt, einen korrespondierenden
Koeffizienten für den Energiegehalt anzuwenden im Verhältnis zum Energiebedarf des Tieres (EB) und der Energiekonzentration der
Nahrungsart, um die Ration des betroffenen Hundes zu bestimmen (Q = EB/1.000).
Der Unterschied für die einzelnen Größen liegt hauptsächlich im Proteingehalt, dieser ist besonders im Wachstum wichtig. Alle diese
Rationsbeispiele sind für einen kleinen Hund geeignet, während ein mittelgroßer Hund lediglich die für ihn oder für große Hunde beschriebene
erhalten darf.
kleine Hunde mittelgroße Hunde große Hunde
Inhaltsstoffe
(< 10 kg) (10 – 25 kg) (> 25 kg)
mageres Fleisch (5% Fett) 200 g 0 250 g 0 275 g 0
Dorsch oder Seelachs 0 240 g 0 260 g 0 300 g
Raps- oder Sojaöl 24 g 32 g 24 g 32 g 20 g 24 g
Gekochtes, grünes Gemüse 350 g 350 g 400 g 350 g 400 g 450 g
gekochter weißer Reis (trocken) 360 g (120) 360 g 290 g (95) 330 g (110) 290 g (95) 330 g (110)
Mineralstoff- und Vitaminergänzung 12 g 12 g 12 g 12 g 12 g 12 g
Ca/P = 2 (15,5 % Kalzium)
Beispiel: Ausgewachsener, nicht kastrierter Pudel, zwei Jahre alt, sieben Kilogramm Körpergewicht, normal aktiv
EB = 130 x 7 0,75 = 560 kcal ME Öle 24 x 0,56 = 12 g (entspricht einem Eßlöffel oder drei Teelöffeln)
EB/1000 = 0,56, Koeffizient für jeden Inhaltsstoff der täglichen Gemüse: 350 *0,56 = 200g
Fütterungsmenge (kleine Hunde, Fleisch) Reis: 360 x 0,56 = 200g gekochter oder 65 g trockener Reis (vor dem
Fleisch: 200 x 0,56 = 110 g Kochen)
Mineralstoff- und Vitaminergänzung: 12 x 0,56 = 6 g
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