Page 125 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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tuation konfrontiert wird, weiß es, was es zu erwarten
hat und wie es sich verhalten soll und wird sich sicherer
fühlen. Steht z. B. die erste Übernachtung im Haus eines
Freundes an, sollte das Kind darauf vorbereitet werden,
an einem fremden Ort ohne seine Eltern aufzuwachen.
Mit dem Eintritt in den Kindergarten und mit der Ein-
schulung ergeben sich zwei neue Situationen für das
Kind: Es ist täglich regelmäßig für längere Zeit von sei-
nen Eltern getrennt und muss zu Kindern seines Alters
eine Beziehung finden.
Der erste Kindergarten- oder Schultag kann für Kin-
der eine verunsichernde Erfahrung sein. Hier können
Eltern helfen, indem sie ihr Kind ermuntern. Sagen Sie
Ihrem Kind also nicht, dass Sie es vermissen werden,
sonst könnte es auf den Gedanken kommen, dass Sie
ihm fehlen werden. Zeigen Sie sich stattdessen zuver-
sichtlich. Verabschieden Sie sich von Ihrem Kind und
stehlen Sie sich nicht einfach davon — auch nicht, wenn
das Kind ins Spiel vertieft ist. Sagen Sie dem Kind,
wann Sie es abholen werden. Besprechen Sie nach der
Schule seine Gefühle mit ihm und versichern Sie ihm,
dass die Angst, die es womöglich verspürt, normal ist
und bald vergehen wird.
Ab dem sechsten Lebensjahr werden Freundschaften
mit anderen Kindern zunehmend wichtiger. Insbesonde-
re der Spielplatz bietet vielfältige Möglichkeiten für die
Entwicklung der sozialen Fähigkeiten eines Kindes.
Durch das Spiel lernen Kinder sich selbst, ihre eigenen
emotionalen Reaktionen und die der anderen kennen. Sie
entwickeln die Fähigkeit, Informationen und Gefühle
mitzuteilen und sich allmählich in andere hineinzuver-
setzen.
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