Page 210 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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Geschlecht
Heutzutage bemühen sich viele Eltern, ihre Söhne und
Töchter möglichst gleich zu behandeln. Eltern vermitteln
in dieser Hinsicht aber oft Botschaften, ohne es zu mer-
ken: Sie kaufen ihren Kindern z.B. geschlechtsspezifi-
sches Spielzeug. Außerdem lernen Kinder aus der Be-
ziehung ihrer Eltern und dem Verhalten ihrer Geschwis-
ter etwas über Geschlechterrollen.
Kinder mit älteren Brüdern sind eher aktiv und ag-
gressiv. Ein Mädchen, das einen älteren Bruder hat, zeigt
oft mehr Interesse an Jungenspielen und ist ein »Wild-
fang«.
Mädchen haben allgemein mehr Einfühlungsvermö-
gen als Jungen und man überträgt ihnen eher die Ver-
antwortung für jüngere Geschwister. Jungen, die ältere
Schwestern haben, sind bisweilen verschlossen, un-
selbstständig und auch weniger aggressiv und abenteuer-
lustig. Bei Geschwistern gleichen Geschlechts gibt es in
der Kindheit mehr Rivalität. In der Pubertät jedoch nei-
gen Schwestern dazu, einander zu unterstützen, und
werden zu Vertrauten bei Angelegenheiten wie Verabre-
dungen mit Jungen.
Die engste Beziehung besteht anscheinend zwischen
Schwestern, gefolgt von Beziehungen zwischen Brü-
dern. Die lockersten Beziehungen sind solche zwischen
Geschwistern verschiedenen Geschlechts.
Alter
Die Natur von Geschwisterbeziehungen hängt oft vom
Alter ab. Im Kleinkindalter wetteifern Geschwister um
die Aufmerksamkeit der Eltern. Sie entdecken jeden Un-
terschied in der Behandlung und suchen nach Anzeichen
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