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                                    bildungswerkstatt7VORSTOSSDie Schweiz braucht mehr Lehrpersonen, darum fordert Simon Stadler, Urner Mitte-Nationalrat und selbst Lehrer, dass der Berufsmaturit%u00e4tsabschluss zu einem PH-Studium qualifiziert und die bis jetzt veranstaltete Aufnahmepr%u00fcfung wegf%u00e4llt. Der Lehrer-Dachverband allerdings ist dagegen, dass die Berufsmatur den freien Zugang zur Lehrerausbildung erm%u00f6glicht. Der Dachverband begr%u00fcndet seine Haltung mit den hohen Qualit%u00e4tsanspr%u00fcchen f%u00fcr die Ausbildung.Auch der Bundesrat sieht trotz Lehrpersonenmangel keine Eile in der Sache, er empfiehlt den Kantonen lediglich die Pr%u00fcfung dieses Anliegen. Das hat der Kanton Bern bereits getan und diese H%u00fcrden bereits teilweise abgeschafft, auch das Z%u00fcrcher Kantonsparlament hat daf%u00fcr erste Schritte beschlossen.Z%u00fcrcher Lehrpersonen wehren sich. Seit dem Schuljahr 2017/2018 gilt im Kanton Z%u00fcrich f%u00fcr Lehrpersonen der definierte Berufsauftrag. Dieser legt die Brutto-Jahresarbeitszeit f%u00fcr ein Vollzeitpensum auf 2184 Stunden fest (netto 1890 Stunden) und gliedert die Lehrt%u00e4tigkeit in verschiedene T%u00e4tigkeitsbereiche (z.B. Unterricht, Klassenlehrperson, Zusammenarbeit etc.). Zur Berechnung der Arbeitszeit f%u00fcr den Unterricht wurde ein Lektionenfaktor von 58 Stunden festgelegt, d.h. pro Lektion im Stundenplan werden der Lehrperson 58 Stunden Jahresarbeitszeit angerechnet. F%u00fcr die Funktion als Klassenlehrperson werden 100 Stunden angerechnet. Doch hier geht Budget vor Qualit%u00e4t, denn der niedrige Lektionenfaktor und die tiefen Stundenzahlen WEHRHAFT!f%u00fcr die Aufgaben als Klassenlehrperson f%u00fchrt dazu, dass viele Lehrkr%u00e4fte mit 100% Pensum jedes Jahr unbezahlte %u00dcberstunden leisten. Weil das niemand gerne auf lange Zeit absolviert, weichen immer mehr Lehrkr%u00e4fte auf Teilpensen aus. Doch mit Teilpensen lassen sich viele Aufgaben im Schulalltag einfach nicht mehr bew%u00e4ltigen. Die Folge: Berufserm%u00fcdung und Fachkr%u00e4ftemangel. Nun fordern die Z%u00fcrcher Lehrkr%u00e4fte, den Lektionenfaktor von 58 auf 62 zu erh%u00f6hen und den Klassenlehrperson-Anteil von 100 auf 250 zu erh%u00f6hen. Die Auseinandersetzung hat begonnen, man darf auf das Endresultat gespannt sein.
                                
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