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BAND 1 | ARBEITSHEFT 8                                                                        SEITE 11





             Tantal-Elektrolytkondensatoren (Bild, 4) haben einen kleineren Innenwiderstand (kleinerer Leckstrom) und
             eine größere Temperaturstabilität als normale Elkos. Sie erlauben große Kapazitätswerte bei kleiner
             Baugröße. Tantal-Elkos können bei falscher Polung in Brand geraten.


             Keramikkondensatoren (Bild, 6-8) besitzen sehr gute Hochfrequenzeigenschaften, eine hohe Spannungs-
             festigkeit und Temperaturstabilität. Die Kapazität von Keramikkondensatoren mit einer hohen Dielek-
             trizitätskonstanten (HDK) ist von der Spannung abhängig. Aufgrund der kleinen Baugröße sind meist nur
             kleine Kapazitätswerte realisierbar. Größere Kapazitäten bringt eine Vielschichtform (Multilayer-Technik).

                                         Metallpapierkondensatoren (MP) (Bild, 9-11) sind ähnlich wie
                  Kondensator als
                                         Folienkondensatoren aufgebaut. Statt der Kunststofffolie wird jedoch ein
                     Anregung
                                         Spezialpapier verwendet, auf das dünne Metallschichten aus Aluminium oder

                                         Zink aufgebracht sind. Diese bilden die Elektroden. Bei einem
                                         Spannungsdurchschlag verdampft das metallische Material rund um die
                                         Durchschlagsstelle.
                                         Dies entspricht einer Selbstheilung, da ein bleibender Kurzschluss zwischen

                                         den Belägen verhindert wird. Mit jedem Durchschlag geht allerdings ein Teil
                                         der Metallfläche verloren. Die wirksame Plattenfläche wird geringer und mit
               1942 veröffentlichte      ihr auch die Kapazität des Kondensators.
               Conrad Waddington eine
               unter Evolutionsbiologen
               populäre Schrift, in der   Harzimprägnierte MP-Kondensatoren sind brandsicher und sehr robust.
               er die Existenz eines
               „Vermittlers“ postuliert,   Sie werden als Netzkondensatoren für die Funkentstörung eingesetzt.
               der den Phänotyp eines
               Organismus aus einem
               angesammelten Genpool     Auch Metallkunststoffkondensatoren (MK) (Bild, 12) bei der auf einer
               in stressigen Zeiten an   isolierenden Kunststofffolie die dünnen Metallschichten aufgedampft sind,
               veränderte Umwelt-
               bedingungen anzu-         haben selbstheilende Eigenschaften. Der höhere Isolationswiderstand der
               passen vermag.
                                         Kunststofffolie bewirkt eine höhere Spannungsfestigkeit der MK-
                                         Kondensatoren.

             Einstellbare Kondensatoren (Bild, 13-16) bestehen in der Regel aus einem fest stehendem Plattenpaket

             (Stator) zwischen dem sich ein drehbares Plattenpaket (Rotor) bewegt. Ja nach Form des Plattenschnittes
             (Kreis-, Sichelplatte, o. a.) wächst die Kapazität in Abhängigkeit des Drehwinkels linear oder nichtlinear von
             einem bestimmten Minimal- zu einem Maximalwert. Sie dienen z. B. in Radioempfängern zur Einstellung der
             Senderfrequenz.

             Einstellbare Kondensatoren werden in modernen Geräten oftmals durch Kapazitätsdioden ersetzt.

             Diese haben eine sehr kleine Bauform und ihre Sperrschicht-Kapazität lässt sich im Verhältnis von ca. 10:1
             in Abhängigkeit der angelegten Spannung verändern.
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