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BAND 1 | ARBEITSHEFT 8                                                                         SEITE 7





                    Lade- und              3.    Zeitkonstante bei Serienschaltung
                 Endladevorgang

                                                                   Wird an eine Serienschaltung aus einem
             Ein Ladungsträgertransport von
                                                                   Widerstand R und einem Kondensator C eine
             der einen zur anderen Konden-
                                                                   Gleichspannung angelegt, so lädt sich der
             satorplatte findet nur dann statt,
                                                                   Kondensator nach und nach auf.
               wenn die Potenzialdifferenz                         Diese Ladezeit ist abhängig von der Größe des
            zwischen den Kondensatorplatten                        Widerstandes und von der Kapazität des
            und die am Kondensator angelegte                       Kondensators.
           Spannung voneinander abweichen.
              Der Stromfluss hält daher nur   Ein Kondensator mit großer Kapazität und großem Vorwiderstand besitzt
                                           eine große Ladezeit und Entladezeit. Ein Maß dafür ist die Zeitkonstante
            solange an, bis beide Spannungen
                                              (griechischer Buchstabe Tau).
                 wieder identisch sind.


            Die Spannungsänderung am Kon-

             densator bewirkt den Transport
                                           Maßeinheitengleichung
               einer bestimmten Ladungs-
                                           [  ]   =     [R]    ·      [C]
            trägerdifferenz ΔQ = Q2 – Q1 (Q1
                                           s     =      V/A    ·      As/V
             → Ladung auf der Kondensator-

                platte zum Zeitpunkt der
                                           Die Zeitkonstante gibt die Zeit an, in der die Spannung am Kondensator
            Spannungsänderung, Q2 → neue   beim Entladen ca. 37% der Anfangsspannung, beim Laden ca. 63% der
              Ladung nach Beendigung des   Endspannung erreicht hat. Nach ungefähr 5 ist ein Kondensator geladen
              Ladungsträgerausgleiches).   oder entladen.


                                           Sowohl Spannung als auch Strom verlaufen beim Laden bzw. beim

                                           Entladen exponentialförmig gemäß der Eulerschen Zahl e =
             Die zum Ausgleich erforderliche   2,718281828459....
             Ladungsdifferenz ΔQ verursacht
           für einen bestimmten Zeitraum Δt =      uc Spannung am Kondensator
               t2 – t1 (t1 → Zeitpunkt der        U anliegende Spannung
               Spannungsänderung, t2 →            i Stromstärke im Kondensator
                                                  R Widerstand
                 Zeitpunkt, in dem der
                                                  t Zeit nach Schalten
             Ladungsträgerausgleich endet)

               einen elektrischen Strom I.
                                           Beim Aufladen des Kondensators gilt (Anlegen der Gleichspannung
                                           an die RC-Schaltung):


                                                                    uc = U (1 - e  ( - t/  ) )

            Die Ladungsträgerdifferenz wird in
                                                                     i = U/R · e  (-t/  )
             die obige Gleichung eingesetzt,

                                  ,
                                           Beim Entladen des Kondensators gilt (Entladen des Stromkreises
             die Gleichung nach dem Strom
                                           über R):
            umgestellt und das Formelzeichen

             für den Strom mit dem Index „C“
                                                                     uc = U · e  ( - t/  )
                      versehen.
                                                                    i = -U/R · e  (- t/  )
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