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UND DANN NOCH DIES… EIN PAAR TIPPS FÜR LERNENDE
1. Einen festen Lernplatz einrichten 6. Auf Lernen umschalten
Eine ruhige Lernumgebung ist wichtig. Das Wenn starke Eindrücke und Erlebnisse das
muss nicht unbedingt ein eigenes Zimmer sein, Denken überlagern, fällt es schwer, abzuschal-
nicht mal ein ganzer Schreibtisch, aber der Platz ten und auf Lernen umzuschalten. Dafür helfen
sollte nur zum Arbeiten reserviert sein. Denn kleine Konzentrationsübungen, 2 – 3 Minuten
feste Gewohnheiten sind eine grosse Lernhilfe. genügen.
Dazu gehört es auch, feste Lernzeiten zu be-
stimmen. 7. Lernen gut vorbereiten
Die richtige Vorbereitung erspart viel Zeit und
2. Wohlfühlatmosphäre schaffen Mühe. So kann es gelingen: Immer zuerst den
Der Lernplatz sollte funktional, aber auch ge- Arbeitsauftrag und die entsprechenden Unterla-
mütlich sein. Keine Ablenkungen bitte, Handy gen gründlich durchlesen. Dann die Inhalte mit
und Fernseher bleiben ausgeschaltet. Mögli- eigenen Worten wiedergeben, durch Sprechen,
cherweise kannst du dich mit leiser Hintergrund- Schreiben oder Skizzieren.
musik besser konzentrieren. Manche mögen
die Geräuschkulisse, andere brauchen absolute 8. Etappenziele stecken
Stille, um in den Lernmodus zu kommen. Wer den Lernstoff in Portionen, «Babysteps»
aufteilt und abschnittweise bearbeitet, lernt ent-
3. Erkenne deine eigenen Lernpräferenzen spannter. Denn Etappensiege sind Erfolge, die
Lernen geschieht nach subjektiven Präferenzen. positiv stimmen und Stress vermeiden.
Das heisst: Jeder Mensch lernt anders. Achte
daher konkret darauf, welche Methoden oder 9. Mit etwas Leichtem beginnen
Prozesse dir besonders liegen. Nachhaltiges Bei den Aufgaben tun viele sich schwer, über-
Lernen geht also auch mit einem hohen Mass an haupt erst anzufangen. Ein schwieriger Stoff
Selbstreflexion einher. schreckt noch mehr ab. Zudem braucht das
Gehirn etwa eine Viertelstunde, um in Hochform
4. Schwierigkeiten als Chancen sehen zu kommen. Daher sollte die „Aufwärmzeit“ für
Gedanken wie „Das schaffe ich sowieso nicht“ ein Fach oder Thema genutzt werden, wo du gut
sind echte Motivationskiller. Setze dich nicht mit bist oder das Spass macht.
zu hohen Erwartungen unter Druck. Das Gefühl,
Hochleistung bringen zu müssen, kann das Ler- 10. Reihenfolge beachten
nen blockieren. Mit dem Satz „Das ist schwie- Mangelnde Abwechslung kann den Lernerfolg
rig, aber ich stelle mich der Herausforderung“ behindern. Hilfreich ist, zwischen verschieden
wächst auch das Selbstvertrauen. Lernformen wie etwa Schriftlichem und Münd-
lichem zu wechseln. Auch sollten ähnliche
5. Einen Lernplan machen Lernstoffe nicht hintereinander gelernt werden,
Zum Lernen braucht unser Gehirn Zeit und sonst besteht Verwechslungsgefahr. Eine kleine
Struktur. Ein guter Lernplan berücksichtigt das Bewegungspause zwischendurch macht den
individuelle Lerntempo. Zuerst kommt die Vor- Kopf wieder frei.
bereitung, dann die Lernphase, danach die
Wiederholungsphase, am Ende die Überprü- 11. Bilder assoziieren
fungsphase. Wenn eine Prüfung ansteht, sollten Wenn zum Lernstoff eine bildliche Vorstellung
mehrere Tage zum Üben eingeplant werden. abgespeichert wird, bleibt das Gelernte viel bes-
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