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4. Sind Informationen und Verhaltensabläufe im lysen und welche Strategie gewählt werden müs-
Langzeitgedächtnis gut gefestigt und verankert, sen. Die Lernenden sollen selbst «scannen, ana-
bewusst und automatisch abrufbar, soll man lysieren, auswählen, ausführen, um am Schluss
sie nutzen. Das macht das Denken und Handeln die Resultate und Erkenntnisse zu evaluieren.
«geschmeidig», die Anwender geschickt.
Übungshalber kann die Lehrperson zunächst Mus-
Um diese Entwicklung zu unterstützen und die Stufe terproblemstellungen mit den Lernenden unter-
«sattelfest» zu erreichen, hilft das Verwenden der suchen, analysieren, ev. umformulieren oder an-
neu erworbenen Informationen und Fertigkeiten zur satzweise visualisieren, um die Lernenden dann
Anwendung in unterschiedlichen theoretischen Auf- selbst auf den Weg der Erkenntnis zu schicken.
gaben aber auch in Alltagssituationen. Dazu gehö-
ren im weiteren Lernprozess die Bearbeitung ähn- Die Lösung von offenen Problemen erfordert so-
licher Aufgaben (direkter Transfer), aber auch die wohl eigenständiges, mutiges aber meist auch
Verwendung des neu Gelernten als sicheres Reser- teamorientiertes, kooperatives Vorgehen.
voir für das Andocken frischer Information (sequen-
tieller Transfer) sowie das Einordnen des Wissens Fazit: Was macht das Lernen nachhaltig?
und Könnens auf einer höheren Ebene durch Erken-
nen von Gesetzmässigkeiten, Generalisierungen, Wenn Lernen nachhaltig ist, ist es dauerhaft,
Regeln und Trends (vertikaler Transfers). anhaltend, vernünftig, bewahrend, wichtig,
bestanderhaltend, umweltverträglich, tiefgrei-
Zu diesem Zweck werden den Lernenden anstelle fend. Aber auch wirksam, unaufhörlich, langle-
von Aufgaben Problemstellungen mit offenen Lö- big oder womöglich gar symbiotisch. – Und
sungswegen und Resultaten vorgelegt. Es ist dabei wenn es Spass macht – umso besser!
also nicht vorgegeben, welches Wissen, Können,
welcher Lösungsweg, welche Experimente und Ana-
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