Page 34 - Kompetenzorientierte Unternehmensentwicklung
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Kapitel 1: Kompetenzorientierte strategische Unternehmens und Personalentwicklung
Entwicklungsgeschichte visionärer Unternehmen wie etwa 3M, Ford, Moto-
rola, Sony und Walt Disney und entwickelten daraus ein Modell visionären
Managements – ergaben, dass in visionären Unternehmen die Unterneh-
mensidee im Vordergrund stehe: Es kommt demnach weniger und nicht
allein auf eine geniale Produktidee oder eine charismatische Unternehmer-
und Managerpersönlichkeit an, die diesen Wert „verkündet“. Wichtiger ist
die auf Werten basierende grundlegende Vorstellung von der Existenzbe-
rechtigung und dem Zweck eines Unternehmens. Diese Vorstellung muss
dann mit einer Strategieentwicklung kombiniert werden.
Im Idealfall lässt sich die Vision in eine kunden- und marktorientierte, zeit-
los prägnante strategische Grundaussage fassen – so wie es mit „Vorsprung
durch Technik“ (Audi), „Freude am Fahren“ (BMW) und „Partnerschaft im
Unternehmen“ (Bosch) durchaus gelungen ist.
Die Beispiele zeigen: Eine Vision ist auch immer eine ausformulierte Strate-
gieverdichtung, in der der Auf- und Ausbau strategischer Wettbewerbsvor-
teile, die sich durch Kundenrelevanz, wahrnehmbaren Vorteil und Einma-
ligkeit auszeichnen, mitgedacht ist.
Wer – wie die SAK AG in unserem Beispiel – aus der Vision eine klare Un-
ternehmensstrategie ableitet und daraus wiederum Ziele, die in Umset-
zungsprojekte und -aktionen münden, dem gelingt es, dass die gesamte Or-
ganisation den Geist einer konsequenten, strukturierenden und handlungs-
anleitenden Zieleorientierung atmet. „Wer nicht weiß, in welchen Hafen er
segeln will, für den ist kein Wind der richtige“ – dieses Bonmot des Philoso-
phen Seneca gilt auch für die Unternehmensführung.
● Zieleorientierung im Unternehmen
„Ziele“, so der Managementberater Werner Siegert, „sind Wegweiser zum
Erfolg“. In seinem ganzheitlichen Modell, das Siegert in seinem Buch „Keine
Treffer ohne Ziele. Ziele – Wegweiser zum Erfolg“ ausführlich erläutert,
wird zunächst einmal auf der Grundlage einer internen und einer externen
Unternehmensanalyse das unternehmerische Credo entwickelt, das auf den
Kernkompetenzen des Unternehmens beruht, ohne die Schwächen zu ver-
schweigen.
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