Page 37 - Kompetenzorientierte Unternehmensentwicklung
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Grundsätze und Prinzipien der Unternehmens und Personalentwicklung
Die Frage aller Fragen lautet jedoch: Welche Kompetenzen genau tragen
zum Erreichen der Unternehmenszielsetzung bei? Hier helfen Kompetenz-
diagnostiktools – einige wenige sind auch dem deutschsprachigen Markt
bekannt wie beispielsweise ASSESS by Scheelen® – weiter. Natürlich gibt es
auch andere Möglichkeiten, die Kompetenzen zu evaluieren. In Assessments
und Managementaudits, in Gesprächen, mit Fragebogen und mit EDV-ge-
stützten Systemen wird versucht, den Kompetenzen einer Führungskraft oder
eines Mitarbeiters auf die Spur zu kommen.
Allerdings wird dabei oft vergessen: Kompetenzmessung sollte die Erwar-
tungen des Unternehmens berücksichtigen. Es geht nicht nur darum, die
Kompetenzen einer Führungskraft festzustellen. Die Kompetenzen müssen
immer in einen Zusammenhang mit den unternehmerischen Zielen und
Erwartungen gestellt werden.
Das Unternehmen stellt den Anspruch an die Menschen, über bestimmte
Kompetenzen zu verfügen, damit Unternehmensziele realisiert werden kön-
nen. Denn es genügt nicht, die vorhandenen Kompetenzen des – zum Bei-
spiel – Marketingleiters zu kennen; sie müssen auf das Kompetenz-Anfor-
derungsprofil der Position passen. Welche Kompetenzen sind nötig, damit
der Marketingleiter dazu beiträgt, Unternehmensziele zu erreichen?
Diese Entwicklung bei der Kompetenzmessung schlägt sich in der folgen
den Definition nieder, die dem Kompetenzdiagnostiktool ASSESS zugrunde
liegt: „Eine Kompetenz ist die Summe aller Fähigkeiten, Fertigkeiten,
Kenntnisse, Persönlichkeits und Verhaltensmerkmale, die als Grundlage
dienen, um eine Funktion in einer Organisation erfolgreich und effektiv so
zu erfüllen, dass damit die Erreichung von strategischen Unternehmens
zielen unterstützt wird.”
Das heißt:
Bei den Stärken sind die Leistungstreiber der Führungskraft zu beachten:
„Welche Kompetenzen sind es, die sie in die Lage versetzen, zur Verwirk-
lichung der Unternehmensziele beizutragen?“
Bei den Schwächen hingegen stehen die kritischen Erfolgsfaktoren im
Mittelpunkt: „Welche Kompetenzen müssen aufgebaut werden?“
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