Page 51 - Was Menschen wirklich wollen
P. 51
Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen
Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale entwickelt haben. Das
Johari-Fenster (Luft, Ingham 1955) unterscheidet vier Bereiche:
• Bereich, den wir bewusst öffentlich machen und den andere
wahrnehmen können,
• Bereich, den wir nicht öffentlich machen möchten, weil wir
darin eine eigene Schwäche sehen – diesen Bereich lehnen
wir meistens an uns selbst ab,
• Bereich des Unbewussten – Dinge, die wir von uns selbst
nicht kennen und andere nicht wahrnehmen können,
• Bereich des „blinden Flecks“ – hier wird für andere sichtbar,
was wir von uns nicht preisgeben möchten.
Ziel der Selbsterkenntnis – auch durch Persönlichkeits-
diagnostiktools – sollte sein, immer mehr Klarheit über
die vier Bereiche zu gewinnen, insbesondere die „blinden
Flecken“ zu identifi zieren, damit wir wissen, was andere
Menschen an uns wahrnehmen, ohne dass wir dies wollen.
Die Potenzialexpertinnen Dorothee Brockmann und Andrea von
Schröder empfehlen, das Feld der öffentlichen Person stetig zu
vergrößern und die Felder des Geheimnisses und des blinden
Flecks zu verkleinern. Denn dann werden wir von den Men-
schen in unserem Umfeld als „authentisch und stimmig wahr-
genommen. Selbstbild und Fremdbild stimmen überein“ (Brock-
mann, von Schröder 2017, S. 80).
Der Prozess der Selbsterkenntnis und die Arbeit mit Persön-
lichkeitsdiagnostiktools ermöglichen diese Verschiebungen
bezüglich der Johari-Felder. Der Vorteil: Wenn wir wissen, wie
wir ticken, wenn wir wissen, wer wir sind, verfügen wir über ein
sicheres Fundament, von dem aus wir an der Weiterentwicklung
unserer Persönlichkeit arbeiten können, etwa dann, wenn wir
50