Page 48 - Was Menschen wirklich wollen
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Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen 2 – Profiling¹: „Wer bin ich?“ – Von den Vorteilen der Selbsterkenntnis
und individuellen Erfahrungen ergibt. Und darum lässt sich die
menschliche Persönlichkeit durch Persönlichkeitsprofile be-
schreiben, die aufgrund der individuellen Zusammensetzung
von Persönlichkeitseigenschaften entstehen. Mit dem IN-
SIGHTS Management Development Instrument (MDI)®, das Sie
im vierten Kapitel ausführlich kennenlernen werden, können
mittlerweile über 60 individuelle Typen und über 500 Persön-
lichkeitsprofile beschrieben werden. In diesem Zusammenhang
wollen wir betonen, dass es keine „besseren“ oder „schlechte-
ren“ Persönlichkeitstypen, Persönlichkeitseigenschaften oder
Persönlichkeitsprofile gibt: Es geht nicht um eine Wertung. Es
geht vielmehr darum, die eigenen Stärken und Schwächen und
die unterschiedlichen Stärken, Schwächen sowie das So-Sein
anderer Menschen zu erkennen und anzuerkennen und damit
dann richtig umzugehen.
Doch zurück zu der Frage, ob es überhaupt möglich ist, eine
Persönlichkeit zu verändern oder ob sie vielmehr unveränder-
lich ist. Wir wollen Sie an dieser Stelle nicht mit einem persön-
lichkeitspsychologischen Exkurs traktieren – darum nur so viel:
In der Vergangenheit wurde angenommen, dass einmal statt-
gefundene neuronale Verschaltungen und synaptische Ver-
bindungen im Gehirn tatsächlich unveränderlich seien. Mittler-
weile tendiert die Forschung zu der Ansicht, das menschliche
Gehirn sei – wir nennen das Neuroplastizität oder neuronale
Plastizität – dauerhaft lernfähig und verändere sich gemäß sei-
ner Inanspruchnahme. „Die neuesten Erkenntnisse der Neuro-
biologie“, so Roland Ballier und Susanne Wendel, „zeigen, dass
das Gehirn zeitlebens programmierbar und veränderbar ist und
lebenslanges Lernen nicht nur möglich, sondern auch wichtig
ist.“ (Ballier, Wendel 2010, S. 9)
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