Page 45 - Was Menschen wirklich wollen
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Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen
In der Führung verhält es sich ähnlich. Auch Führungskräfte nei-
gen häufig zu einem dominanten Führungsstil und Verhaltens-
weisen, die sie befähigen, voran zu gehen, auch als Vorbilder
und Vorreiter. Auf der anderen Seite wird dieses Verhalten von
vielen Mitarbeitern als zu direktiv empfunden. Wenn diese sich
wünschen, eher mit Vereinbarungen, die im Konsens getroffen
werden, statt mit strikten Vorgaben und unumstößlichen An-
weisungen geführt zu werden, wird die dominante Führungs-
kraft wohl keinen konstruktiven Zugang zu ihnen finden. Und
wenn ein Mitarbeiter selbst ein dominanter Feuerkopf ist, wächst
die Wahrscheinlichkeit, dass es zwischen den dominanten
Persönlichkeiten – Chef hier, Mitarbeiter dort – gewaltig kracht.
Aber wie immer im richtigen Leben gibt es Gegenbeispiele.
Wenn der dominante Chef vom ähnlich veranlagten Mitarbeiter
Gegenwind erfährt und dieser der Führungskraft ordentlich
Kontra gibt, findet der Chef das vielleicht gar nicht so schlecht:
„Endlich mal kein Jasager, endlich mal jemand, der widerspricht
und mit dem ich diskutieren kann!“ Aber ganz gleich, welches
Beispiel auf Sie zutrifft:
Es hilft Ihnen in so gut wie jeder Lebenslage zu wissen, wie
Sie sind und wie Sie ticken! Das Wissen um die eigenen
Persönlichkeitsstrukturen ist sehr nützlich, weil Sie dann
einschätzen können, wie Sie auf andere wirken und von
Ihnen wahrgenommen werden – und sich entsprechend
verändern und anpassen können. Zudem sind Sie in der
Lage, sich authentisch in Beziehungen zu anderen Men-
schen einzubringen, indem Sie sich so geben, wie Sie sind.
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