Page 62 - La Bella Vita - München - Produktkatalog - mit Preisliste - gültig ab Sept. 2018
P. 62

Rebsorte
                                                        Primitivo





                Die Rebsorte Primitivo wird überwiegend an sonnenverwöhnten Weinbergen in Süditalien angebaut, und
                das in manchen Gebieten schon seit rund 250 Jahren. In der Gegend ist sie eine der wichtigsten
                Rotweinsorten.

                Das wohl bekannteste Anbaugebiet ist Manduria in Apulien, aus dem Spitzenweine unter dem DOC-Siegel
                „Primitivo di Manduria“ kommen. Hervorragende Weine findet man auch unter der IGT (Qualitätskennung
                ähnlich des deutschen Landweines) „Primitivo di Puglia“.
                Es gibt aber auch Massenweine, die aus der Primitivo-Traube gekeltert werden. Qualitativ hochwertige
                Primitivo-Rotweine erinnern im Aroma meist an Zimt, Nelken, schwarzen Pfeffer und dunkle Waldfrüchte,
                sind kraftvoll und von tiefroter Farbe, entbehren dabei aber nicht einer gewissen Feinheit. Ihr Alkoholgehalt
                ist mit 13 bis 15 Volumenprozent ziemlich hoch.


                Primitivo und Zinfandel

                Primitivo wird fast immer im gleichen Atemzug mit Zinfandel genannt, einer vor allem in Kalifornien
                beheimateten Rebsorte. Denn dabei handelt es sich um ein und dieselbe Rebsorte. Vermutet wurde
                die enge Verwandtschaft schon seit geraumer Zeit, lange gab es dafür jedoch keinen Beweis.
                Erst Ende der 1990er-Jahre stellten Wissenschaftler anhand der DNA-Struktur fest, dass italienischer
                Primitivo und amerikanischer Zinfandel gemeinsame Vorfahren haben. Experten sehen den Ursprung
                in der alten, kroatischen Sorte Crljenak. Aufgrund der engen Beziehung der beiden Rebsorten bieten
                manche Winzer aus Italien ihren ehemaligen Primitivo unter der bekannteren und populäreren Bezeichnung
                Zinfandel an.


                Würzig und kräftig

                Der Name Primitivo leitet sich nicht von „primitiv“ ab, sondern vermutlich von dem lateinischen „primativus“
                oder von dem italienischen „prima“. Beides deutet auf ein besonderes Wesensmerkmal der Rebsorte hin:
                Die Trauben des Primitivo reifen früh im Jahr. Allerdings weisen sie auch einen ungleichen Reifeverlauf auf,
                sodass eine Traube sowohl voll ausgereifte als auch grüne Beeren enthalten kann. Das erfordert eine
                aufwändige Nachlese von Hand. Dann jedoch können daraus elegante, fruchtige und vollmundige Weine
                mit weichen Gerbstoffen entstehen, die sich am Gaumen warm und weich ausbreiten.
   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67