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Rebsorte
Primitivo
Die Rebsorte Primitivo wird überwiegend an sonnenverwöhnten Weinbergen in Süditalien angebaut, und
das in manchen Gebieten schon seit rund 250 Jahren. In der Gegend ist sie eine der wichtigsten
Rotweinsorten.
Das wohl bekannteste Anbaugebiet ist Manduria in Apulien, aus dem Spitzenweine unter dem DOC-Siegel
„Primitivo di Manduria“ kommen. Hervorragende Weine findet man auch unter der IGT (Qualitätskennung
ähnlich des deutschen Landweines) „Primitivo di Puglia“.
Es gibt aber auch Massenweine, die aus der Primitivo-Traube gekeltert werden. Qualitativ hochwertige
Primitivo-Rotweine erinnern im Aroma meist an Zimt, Nelken, schwarzen Pfeffer und dunkle Waldfrüchte,
sind kraftvoll und von tiefroter Farbe, entbehren dabei aber nicht einer gewissen Feinheit. Ihr Alkoholgehalt
ist mit 13 bis 15 Volumenprozent ziemlich hoch.
Primitivo und Zinfandel
Primitivo wird fast immer im gleichen Atemzug mit Zinfandel genannt, einer vor allem in Kalifornien
beheimateten Rebsorte. Denn dabei handelt es sich um ein und dieselbe Rebsorte. Vermutet wurde
die enge Verwandtschaft schon seit geraumer Zeit, lange gab es dafür jedoch keinen Beweis.
Erst Ende der 1990er-Jahre stellten Wissenschaftler anhand der DNA-Struktur fest, dass italienischer
Primitivo und amerikanischer Zinfandel gemeinsame Vorfahren haben. Experten sehen den Ursprung
in der alten, kroatischen Sorte Crljenak. Aufgrund der engen Beziehung der beiden Rebsorten bieten
manche Winzer aus Italien ihren ehemaligen Primitivo unter der bekannteren und populäreren Bezeichnung
Zinfandel an.
Würzig und kräftig
Der Name Primitivo leitet sich nicht von „primitiv“ ab, sondern vermutlich von dem lateinischen „primativus“
oder von dem italienischen „prima“. Beides deutet auf ein besonderes Wesensmerkmal der Rebsorte hin:
Die Trauben des Primitivo reifen früh im Jahr. Allerdings weisen sie auch einen ungleichen Reifeverlauf auf,
sodass eine Traube sowohl voll ausgereifte als auch grüne Beeren enthalten kann. Das erfordert eine
aufwändige Nachlese von Hand. Dann jedoch können daraus elegante, fruchtige und vollmundige Weine
mit weichen Gerbstoffen entstehen, die sich am Gaumen warm und weich ausbreiten.