Page 135 - Brot backen - wie es nur noch wenige können
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Ofenklappe  zu,  und  nun  ist  es  Zeit,  vor  die  Bäckerei  zu  treten.  Denn  Grabmer  ist  nicht  nur  ein
  Fachmann,  was  Mühlen  und  Backen  betrifft,  er  ist  auch  geschickt  im  Marketing:  Als  er  die
  Ofenventilation erneuern musste, richtete er sie so ein, dass sie nach außen bläst und den Hof vor der
  Bäckerei mit dem unwiderstehlichen Duft des frisch gebackenen Brotes erfüllt. Nun weisen nicht nur
  die Ohren den Weg, auch die Nase lenkt die Schritte in den Innenhof, und da es hell geworden ist,
  bietet  sich  auch  ein  Augenschmaus:  Das  mächtige,  bemooste  Mühlenrad,  bewacht  von  einer
  Nepomukstatue,  sonnengebräunte  Holzwände,  hoch  oben  die  Festung.  Um  7.30  Uhr  kommen  die
  ersten Kunden, zwei junge Amerikaner. Dann trudelt die einheimische Stammkundschaft ein, während

  der  Geselle  die  Wagen  bestückt,  mit  denen  er  das  Brot  ausfährt.  90  Prozent  verkauft  die  Bäckerei
  direkt, oft ist das Brot schon zu Mittag ausverkauft.



                                                   „Am besten


                                                       ist’s am


                                                 nächsten Tag.“
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