Page 21 - Brot backen - wie es nur noch wenige können
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Buchweizenernte im Waldviertel – wie seine Vorfahren schneidet der Bauer das Getreide mit der Sense.

     Im  19.  Jahrhundert  änderte  sich  auch  das  Bild,  das  Literatur  und  bildende  Kunst  vom  Bauern

  zeichneten. Wenn sie bis dato überhaupt Gegenstand künstlerischer Betrachtung gewesen waren, so
  waren  die  Angehörigen  des  Bauernstands  immer  als  dumm  und  triebgesteuert  dargestellt  worden.
  Nun fanden Literaten wie Peter Rosegger und Maler wie Wilhelm Leibl ihre Sujets auf dem Lande.
  Während die Industrialisierung die Städte überrollte, viele Bauern ihre Scholle verließen und in den
  Metropolen Arbeit suchten, entdeckten die Künstler die Schlichtheit und die Tugenden des Landlebens
  und revidierten das Bild vom ungehobelten, dummen Bauern, das seit dem Mittelalter bestand.

































  In abgelegenen Gebieten arbeiteten die Bauern noch bis weit ins 20.  Jahrhundert hinein mit Geräten, die man schon
  im Mittelalter benutzte.

  „Recht  lehrreich  wäre  es  für  den  Städter,  einmal  sein  Auge  auf  die  Vielseitigkeit  des  ‚dummen
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