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Herrschaft ordentliche Beträge ohne ihre An-
rechte zu beschneiden. Immerhin hatten sie in
dieser Zeit schon ein Viertel der Zahlungen
aufbringen können. Als man aber dann von
den ersten Pestkranken an den Grenzen zum
Balkan hörte beantragte Matthes den Verkauf
seines Grundstückes was ihm auch gewährt
wurde. Frei von Schulden mit gutem Über-
schuss wurde er Amtsschreiber in Mohrungen.
Einer der Gutsbesitzer die mit Kind und Kegel
der Pestgefahr entrinnen wollten fragte ihn ob
er nicht die Verwaltung seines Gutes überneh-
men wolle, gegen zehn Prozent der Nettoerträ-
ge. Matthes ließ sich darauf ein und bis zum
verheerenden Ausbruch der Pest verwaltete er
sogar zwei Güter, die Stellung als Amtsschrei-
ber konnte er ab da nicht mehr erfüllen. Fritz
war nicht so vorrausschauend oder viel stärker
mit der Scholle verbunden. Sein Hof blieb
glücklich von der Pest verschont als schon viele
Anwesen wüst lagen. Die Not war groß doch er
ließ sich nicht davon beirren, baute kleine Un-
terkünfte für dankbare Überlebende und gab
ihnen Brot und Arbeit. Sein Hof gedieh mit den
zusätzlichen und kostengünstigen Arbeits-
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