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Weg in Richtung Eckersdorf fortzusetzen. Ich
sah ihren scheuen Blick und bemerkte ihr Zö-
gern. Mit meinen sechzehn Jahren war ich
schon von recht kräftiger Statur und mochte
älter auf sie wirken, so kam es das sie einen
großen Abstand zu mir hielten. Ich wusste
schon von den Dingen die einer schutzlosen
Frau widerfahren konnten und dachte darüber
nach, welche Not sie auf die Reise gebracht
haben könnte da vernahm ich das laute Wei-
nen des Mädchens. Als ich mich umwendete
sah ich die Frau am Boden liegen und lief zu-
rück. Ich wollte gerade zu ihr niederknien als
ich einen Ruck an meinem Beutel spürte der
soeben mit einem scharfen Messer abge-
schnitten wurde. Wenn das Eisen deinen Leib
verschonen soll dann wäre es klug von dir sich
rasch zu entfernen, sagte der dreiste Dieb und
half seiner Gefährtin aufzustehen. Was ich
gern mit schnellen Schritten und klopfenden
Herzens tat, froh darüber so glimpflich davon-
gekommen zu sein. Mit zunehmender Entfer-
nung ließ meine Angst nach und machte Platz
für den Zorn auf das Paar und mich selbst weil
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