Page 147 - publication
P. 147

Weg  in  Richtung  Eckersdorf  fortzusetzen.  Ich
                       sah ihren scheuen Blick und bemerkte ihr Zö-
                       gern.  Mit  meinen  sechzehn  Jahren  war  ich

                       schon  von  recht  kräftiger  Statur  und  mochte
                       älter  auf  sie  wirken,  so  kam  es  das  sie  einen

                       großen  Abstand  zu  mir  hielten.  Ich  wusste
                       schon  von  den  Dingen  die  einer  schutzlosen
                       Frau widerfahren konnten und dachte darüber

                       nach,  welche  Not  sie  auf  die  Reise  gebracht
                       haben könnte da vernahm ich das laute Wei-
                       nen  des  Mädchens.  Als  ich  mich  umwendete

                       sah ich die Frau am Boden liegen und lief zu-
                       rück. Ich wollte gerade zu ihr niederknien als
                       ich  einen  Ruck  an  meinem  Beutel  spürte  der

                       soeben  mit  einem  scharfen  Messer  abge-
                       schnitten wurde. Wenn das Eisen deinen Leib

                       verschonen soll dann wäre es klug von dir sich
                       rasch zu entfernen, sagte der dreiste Dieb und
                       half  seiner  Gefährtin  aufzustehen.  Was  ich
                       gern  mit  schnellen  Schritten  und  klopfenden

                       Herzens tat, froh darüber so glimpflich davon-
                       gekommen  zu  sein.  Mit  zunehmender  Entfer-

                       nung ließ meine Angst nach und machte Platz
                       für den Zorn auf das Paar und mich selbst weil





                                              147
   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152