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einem Birnbaum der nie Früchte trug. Für die
Kohle stand pro Wohneinheit ein Kohlenkeller
zur Verfügung. Durch das Kellerfenster wurde
die angelieferte Kohle mit einer Schaufel direkt
in den Keller geschüppt. Das war eine Arbeit
die von den Söhnen verrichtet werden musste.
Sobald die Väter meinten das diese das richti-
ge Alter hätten. Und die Väter waren nicht
zimperlich. Zusätzlich hatte jede Familie noch
einen etwas größeren Keller. Der konnte zum
Lagern oder als Werkstatt genutzt werden. Für
die Waschtage gab es einen Gemeinschaftskel-
ler. Darin war ein mit Kohle beheizbarer
Bottich für die Kochwäsche. Und zwei große
Becken zum Spülen der Kochwäsche. Elektri-
sche Waschmaschinen gab es noch keine, aber
so etwas ähnliches. Ein Holzbottich mit einem
Deckel. Auf dem Deckel war ein mit Wasser
angetriebener Doppelkolben befestigt. Dieser
bewegte eine Gabel die mittels einer Welle in
die Mitte des Bottichs hinein ragte. Der Was-
sermotor machte richtig Lärm. Tschok bei
Linksdrehung, Tschok bei Rechtsdrehung im
Sekundentakt. So walkte die mit Wasser und
Wäsche gefüllte Waschmaschine die Wäsche.
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