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lich gegeben hatte und mein Wirken bei den
Langes in Herdain Aktenkundig war. Ich war
einer der Begründer der sogenannten Vollkos-
tenkalkulation. Ein Sterbedatum von mir gab es
nicht. Ich war irgendwann in den Nebeln der
Zeit verschwunden. Und erwachte. Jetzt hatte
der sich der verrückte Traum tatsächlich in den
Schwanz gebissen.
Michael war gekommen und saß mit Paul in der
guten Stube am Kamin wo sie sich erst einmal
ungestört unterhalten wollten. Draußen klirrte
der Frost doch auch in meiner Stube knisterte
ein Feuer und es war heimelig warm. Ich malte
mit den Kindern Wallnüsse an. An den Händen
und in den Gesichtern der Kleinen war fast
mehr Gold- und Silberbronze als auf den von
ihnen bemalten Nüssen. Aber darauf kam es gar
nicht an, sie sollten Freude am Tun haben und
dass hatten sie. Ich sang ihnen die mir bekann-
ten Weihnachtslieder vor, so wie Vater und Mut-
ter es in Gallinden getan hatten, und gelehrig
wie Kinder sind sangen sie beim dritten Mal
schon mit, ihre Augen an meine Lippen geheftet
damit sie schnell den Text erahnen konnten. Es
klopfte an meiner Tür und Michael kam herein.
Nahm mich in den Arm und als er mich losließ
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