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die Anlauffarben dabei bedeuteten. Meine Mus-
keln schwollen und bis Weihnachten verging die
Zeit wie im Fluge. Vom zweiten Advent bis hei-
lige drei Könige schloss Friedrich die Werkstatt
ab und war von da an nur noch Ehemann und
Familienvater.
In der Nacht vor der angekündigten Ankunft
meines Onkels hatte ich wieder einen dieser be-
unruhigenden Träume. Von Barbara, meiner
Schwester, erfuhr ich meinen Lebenslauf in ih-
rer Welt. Geboren war ich 1943 in Breslau und
kam 1946 nach Dorsten im Münsterland. Dort
wohnten meine Eltern, Barbara und ich bis zu
meinem Schulabschluss. Dann zogen wir nach
Leverkusen wo ich eine Schlosserlehre begann
und auch abschloss. Mit meinem ersten Auto
hatte ich einen schweren unverschuldeten Un-
fall und lag zwei Jahre im Koma. Mit den Eltern
hätte ich mich nicht gut verstanden, Barbara
aber auch nicht weil die Eltern selbst Probleme
mit Beziehungen hatten und nicht wussten wie
sie mit ihren Kindern umgehen sollten. Das hör-
te sich nicht gerade gut an schien aber authen-
tisch zu sein. In meinem Kopf versuchten in ra-
scher Abfolge Bilder zu entstehen, dann war der
Spuk vorbei. Nicht ganz denn ein Name blieb
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