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Marie Dorothea war ihr Name und sie war süße

                siebzehn Jahre alt. Sie ließ keinen Moment ver-
                streichen mir nahe zu sein und ich benutzte jede
                Gelegenheit zur Flucht. Es war nur eine Frage
                der Zeit bis es den Eltern auffallen würde. An
                einem der warmen Abende hatte ich mich etwas

                zurückgezogen  als  der  Fabrikant  leise  neben
                mich trat und mich ansprach. Dorothea hat ein
                Auge auf sie geworfen, sagte er, sie scheint ja
                völlig närrisch zu sein. Ja, sagte ich, sie ist von
                mir aber nicht dazu ermuntert worden. Frauen,

                sagte er dann, werden wir sie je verstehen? Da-
                rauf  wusste  ich  nichts  zu  erwidern  und  fragte
                ihn ob es denn wichtig wäre eine Frau zu verste-
                hen. Ob ich eine Alternative dazu hätte, wollte
                er  wissen.  Ich  akzeptiere  einen  Menschen  so

                wie er ist und finde mich damit ab das er auch
                so bleiben wird. Das gilt auch für Frauen. Dann
                entscheide ich mich ob ich diesen Menschen in
                meiner Nähe haben will oder nicht, antwortete

                ich  ihm.  Darf  ich  ihnen  eine  ganz  persönliche
                Frage stellen, er schaute mir in die Augen und
                ich erlaubte es. Hätten sie Dorothea gern in ih-
                rer Nähe oder haben sie noch gar nicht darüber
                nachgedacht? Mir verschlug es die Sprache und
                bat  um  einen  Augenblick  mich  zu  sammeln.

                Dann versuchte ich meine Gedanken behutsam


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