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Mensch der einfühlsam mit den Menschen um-
gehe. Das wären seltene und wertvolle Eigen-
schaften umso mehr als dass sie alle in einer
Person vereint wären. Ihr genüge es sich frei ne-
ben mir an das reiche Leben zu beteiligen wel-
ches vor mir läge. Sie stand auf, sah mir zärtlich
in die Augen und legte ihre Arme um mich. Sie
blieb bis zum Morgengrauen, ich hatte meine
Entscheidung getroffen. Im Frühstückszimmer
hatte Benedict einen zusätzlichen Stuhl an den
Tisch seiner Familie stellen lassen und winkte
mich herbei damit ich mich zu ihnen setze.
Dorothea sah so glücklich aus das es mir schon
verräterisch erschien. Ich meinte sogar ein ins-
tinktives Wissen im Blick ihrer Mutter zu erken-
nen. Nach dem Frühstück stand ich auf, ver-
beugte mich und sagte „Gnädige Frau lieber Be-
nedict, darf ich um die Hand der so liebenswer-
ten Marie Dorothea anhalten?“ Das darfst du,
lieber Anton, und du sollst sie auch bekommen,
sagte Benedict und nahm mich in seine Arme.
Er raunte „Du hast keine Vorstellung wie glück-
lich du mich machst.“ Mama nahm mich auch
in ihre Arme und forderte mich mit Tränen in
den Augen auf sie zukünftig Ulrica zu nennen.
Selig saß Dorothea da und ließ mich nicht aus
den Augen. Erst als ihre Schwestern mit der Be-
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