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moderne Wohnung. Das war 1949. Neubau in
der Arenbergstraße Nr. 28, erste Etage rechts.
Mit Badezimmer, Badewanne und Heizkessel
für Badewasser. Eigene Toilette im Badezim-
mer. Sogar ein gemeinsames Kinderzimmer für
meine Schwester Barbara und mich gab es. Ge-
heizt wurden die Räume und der Heizkessel mit
Kohle, die es als Deputat für Zechenangehörige
ohne Extrakosten gab. Im Winter war es am
Morgen sehr kalt weil die Öfen noch nicht an
waren. Bei Frost blühten Eisblumen an den
Fensterscheiben. Doppelverglasung? Gab es
nicht. Einen kleinen Garten hatten wir hinter
dem Haus. Zehn mal zehn Meter. Genug Platz
für zwei Kirschbäume und einem Birnbaum der
nie Früchte trug. Für die Kohle stand pro
Wohneinheit ein Kohlenkeller zur Verfügung.
Durch das Kellerfenster wurde die angelieferte
Kohle mit einer Schaufel direkt in den Keller
geschüppt. Das war eine Arbeit die von den
Söhnen verrichtet werden musste. Sobald die
Väter meinten das diese das richtige Alter hät-
ten. Und die Väter waren nicht zimperlich. Zu-
sätzlich hatte jede Familie noch einen etwas
größeren Keller. Der konnte zum Lagern oder
als Werkstatt genutzt werden. Für die Waschta-
ge gab es einen Gemeinschaftskeller. Darin war
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