Page 27 - eBook Kaufmannshaus eBook_Neat
P. 27

dicke gebundene Papierakte, blätterte ein wenig

                darin  und  zeigte  mir  die  Kopie  eines  handge-
                schriebenen  Dokumentes.  Das,  sagte  er,  wäre
                der Vertrag zum Kauf des Grundstückes im Jah-
                re 1698. Schwungvoll geschrieben mit Schnör-
                keln  und  für  mich  nicht  lesbar.  Und  weil  das

                Ganze  später  ein  Buch  werden  sollte,  hatte  er
                auf  einer  zweiten  Seite  die  Übersetzung  mit
                Schreibmaschine  geschrieben  weil  die  Gelehr-
                ten damals  fast  alle Dokumente  in lateinischer
                Sprache verfasst hatten. Nach und  nach zeigte

                er mir noch Kopien aus den Kirchenbüchern mit
                der Eheschließung und den Taufen der Kinder.
                Für jede Kopie gab es eine Schreibmaschinen-
                version.  Beerdigungen  gab  es  in  den  Büchern
                keine einzige für diese Familie. Auf meine Fra-

                ge ob ich das Fotografieren dürfe, sagte er dass
                es  nicht  erforderlich  wäre  denn  er  könne  mir
                fertige  Kopien  geben.  Ob  ich  mir  den  Kristall
                anschauen wolle, fügte er hinzu. Ich bejahte und

                wir gingen gemeinsam in die Kirche. Links vom
                Altar war eine schmale Steinsäule auf dem der
                Kristall stand. Staubfrei und glitzernd konnte er
                von  da  die  Eingeweihten  an  seine  Geschichte
                und Cord mit dem Netz erinnern. Müde von den
                vielen Erzählungen des Pfarrers und mit sensati-

                oneller Ausbeute kam ich heim. Großvater hatte


                                          27
   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32