Page 31 - eBook Kaufmannshaus eBook_Neat
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In der Zwischenzeit waren Kati und ich beste
Freunde geworden und waren fast unzertrenn-
lich. Wir hatten in das leerstehende Gerätehaus
mit der Erlaubnis meiner Eltern einige alte Mö-
bel gestellt. Die Felswand hatte ursprünglich ei-
ne natürliche Höhle gehabt, diese war aber zu-
gemauert worden. Natürlich versuchten wir eine
Fuge aufzukratzen um hineinzuschauen, aber es
befand sich dahinter noch eine Mauer. Das be-
flügelte unsere Phantasie und so manches Spiel
bezog diesen Umstand mit ein. Mir war zwar
etwas mulmig dabei aber mit Kati an meiner
Seite konnte ich das beiseiteschieben. Der Eck-
stein der unserem Haus den Namen gegeben
hatte ließ mich nicht los. Einmal waren Kati und
ich im zweiten Raum der Vorratskammer und
betrachten die Stelle wo der Stein herausgebro-
chen war und Cords Sohn erschlagen hatte. Das
muss ein richtig dicker Brocken gewesen sein.
Das Loch in der Decke war groß genug um hin-
einzukriechen. Vater hatte mir erzählt dass dort
ein Zug zu spüren wäre. Deswegen ist auch im-
mer frische Luft in den Kammern. Man brauch-
te nur eine kurze Leiter und eine Taschenlampe,
sagte ich. Kati sah mich an, das ist ja wohl nicht
dein Ernst. Wenn da wieder so ein Brocken her-
unterkommt? Das wollte ich nicht hören und
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