Page 63 - Taschenbuch Michel Grassart, Abbè Pierre die Wahrheit...
P. 63
Erde umhergehen, die von Millionen umgebrachter Pa-
lästinenserInnen, sowie Kinder durchtränkt ist. Was ist
denn das für ein Volk, die sogenannten Auserwählten!
Schöne Jugendstreiche
Es gab auch schöne und illustre Momente in Zürich. Der
Pfarrer lag im ewigen Streit mit den Reichen, quasi jeden
Sonntag. Das dauert bis heute an, außer, wenn einer kurz
vor dem Tod stand, da wollte er den Segen des Pfarrers
erlangen, um zu seinem letzten Glück zu gelangen. Ge-
wisse Pfarrer stehen eben gerne im Rampenlicht, oder
wie seine Frau einmal sagte: Mein liebster, ich werde
alles daran setzen, dass du ein berühmter Pfarrer wirst.
Normalerweise streben das nur gewisse Gurus an, um so
viele Anhänger wie möglich zu bekommen. Heute, im
modernen Zeitalter, kann man durch die Medien am
meisten erreichen oder zerstören. Jedenfalls, kam mein
Bruder P. ungefähr sechs Monate später in die Schweiz,
da war ich echt erleichtert und er war eineinhalb Jahre
jünger. Er war blond wie das Signalement der Pfarrfami-
lie. Aber mein Bruder war oft auch ein Windhund: Sobald
ich irgendwelche Fehler oder Lausbubenstreiche verübt
hatte, meldete er alles den Pfarrers, nur, um besser dazu
stehen; dafür kassierte er zwischendurch natürlich von
mir eine Tracht Prügel. Auch bekam er eine Zusatzfamilie
im Sedimentbereich der Superreichen, damit er erfahren
durfte, wie es um den Knigge stand. Eines Sonntags wur-
de ich zu einem Sonntagsbrunch eingeladen. Natürlich aß
ich wie ein Berserker, denn da gab es Köstlichkeiten aller
63