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Drei Fragen an ...

Dirk Brügge

Dirk Brügge                      Für welches Thema zeichnen Sie verantwortlich und worin liegen
                                 die besonderen Chancen und Erfordernisse in diesem Bereich für
Vorsitz Revierknoten             das Rheinische Revier?
Infrastruktur und Mobilität
                                     Der Revierknoten Infrastruktur und Mobilität ist für vier Themenkomplexe
Kreisdirektor Rhein-Kreis Neuss  verantwortlich: Verkehrsinfrastruktur, neue Mobilität, digitale Infrastruktur so-
                                 wie Ver- und Entsorgungsinfrastruktur. Durch das Ende des Braunkohleabbaus
                                 und der Verstromung bis zum Jahr 2038 endet eine Ära, die über Jahrzehnte das
                                 räumliche, natürliche Erscheinungsbild des Rheinischen Reviers geformt und
                                 verändert hat. Mit der Umwandlung der Restlöcher zu Seen wird der Prozess
                                 der Landschaftsveränderung im Rheinischen Revier ein absehbares Ende haben.
                                 Daraus entstehen schon jetzt Chancen, Wegebeziehungen und das Mobilitäts-
                                 verhalten in einem definierten Raum nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.
                                 Auch wenn der Prozess fließend und noch längst nicht abgeschlossen ist, machen
                                 wir uns schon heute auf den Weg und nutzen die Chancen und Möglichkeiten,
                                 um ein Fundament für die zukünftige Entwicklung zu schaffen.

                                 Welche Herausforderungen sehen Sie für Ihre Arbeit und gene-
                                 rell die der Revierknoten im Prozess?

                                     Eine zentrale Herausforderung wird sein, das sehr weitläufige Thema Infra-
                                 struktur und Mobilität auf die entscheidenden Punkte herunterzubrechen. In
                                 der Ausarbeitungsphase des Wirtschafts- und Strukturprogramms 1.0 haben wir
                                 mit einem Expertengremium in einem Beteiligungsprozess das weite Themen-
                                 feld auf die bereits oben genannten Themenkomplexe Verkehrsinfrastruktur,
                                 neue Mobilität, digitale Infrastruktur und Ver- und Entsorgungsinfrastruktur zu-
                                 sammengefasst. Nun gilt es, in enger Verbindung mit dem Revierknoten Raum
                                 und dem Verkehrsministerium – auf Basis einer eigenen Grundlagenuntersu-
                                 chung „Verkehr und neue Mobilität“ für das Rheinische Revier und weiterer
                                 Fachkonzepte – konkrete Projekte zu realisieren. Ausschlaggebend hierfür wird
                                 sein, dass eine rechtlich abgesicherte Förderkulisse besteht sowie ein Abbau von
                                 bürokratischen Hürden forciert wird, um Planungsprozesse in Zukunft deutlich
                                 beschleunigen zu können, aber auch, dass die Akteure bereit sind, anzupacken
                                 und eingefahrene Pfade zu verlassen und neu zu denken.

                                 Wo sehen Sie Bezüge zur Region Köln/Bonn und zur angedachten
                                 Internationalen Bau- und Technologieausstellung?

                                     Das Rheinische Revier und die Region Köln/Bonn sind Räume, die sich
                                 nicht voneinander trennen lassen, auch weil viele Kommunen beiden Regionen
                                 angehören. Darum ist es essenziell, eine gemeinsame Vorstellung bezüglich der
                                 zukünftigen Entwicklung im Rheinland zu verfolgen. Hier können wir mit dem
                                 Agglomerationskonzept des Region Köln/Bonn e.V. auf eine gute Grundlage
                                 zurückgreifen. Die Internationale Bau- und Technologieausstellung (IBTA) wird
                                 einen wesentlichen Beitrag zur Schärfung der gemeinsamen Entwicklungsvor-
                                 stellung leisten. Vor allem im Bereich Infrastruktur und besonders im Bereich
                                 der „neuen Mobilität“ können wegweisende Innovationen aus solch einer inter-
                                 nationalen Ausstellung hervorgehen.
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