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Ein Hund braucht Lärm, um ein guter Dies passiert, wenn man den Hund vermensch-
Familienhund zu werden und nur weil er klein licht und ihm nicht von Anfang an seinen Platz
ist, darf man ihm nicht jeglichen Kontakt zu zuweist: Die Besitzer haben ihn wie ein Kind be-
größeren und kräftigeren Hunden verbieten, handelt, mit dem gleichen Bedarf wie einen
aus Sorge, man könnte ihm weh tun. Deshalb Menschen, sie haben vergessen, dass sie mit ei-
sieht man häufig kleine Hunde, die in nem Hund zusammen leben.
Rekordzeit in den Armen ihrer Besitzer landen,
wenn ein großer Hund ihren Weg kreuzt. So ist Deshalb können jegliche Übertreibungen zu ei-
es ihnen unmöglich zu lernen, wie man sich in ner Gefahr werden.
der Gesellschaft von anderen Hunden verhält.
Angst und die Neigung zu Aggression kann man
nicht mindern oder verhindern, indem man den
Kontakt zu anderen Hunden unterbindet. Der
„Angst und die Neigung zu Aggression
kleine Hund wird sich in allen Situationen be- kann man nicht mindern oder verhindern,
droht fühlen und seinerseits aggressiv sein.
indem man den Kontakt zu anderen
Hunden unterbindet.“
Ein Mangel anVerständnis
Ein Hund ist kein Mensch und benutzt nicht
dieselbe Sprache wie wir. Selbst wenn er uns
anknurrt, wenn wir ihm zu aufdringlich er-
scheinen!
Es ist deshalb wichtig, die Sprache der Hunde zu
verstehen und den Hund nicht erst zu beachten,
wenn es zu spät ist, wenn es schon zum Unfall
gekommen ist. Ein häufiges Problem besteht
mit Kindern, die nicht gelernt haben, dass auch
ein Hund Ruhe braucht und die ihm ein Kleid
anziehen möchten, auch wenn der Hund ver-
sucht auf seinen Lagerplatz zu entfliehen. Der
Hund reagiert dann nach der eigenen Logik sei-
ner Tierart, er beißt, wird dann gemaßregelt,
weggegeben oder eingeschläfert.
Ein Mangel an Erziehung
Häufig denkt man, dass ein kleiner Hund kei-
nerlei Gefahr darstellt, weniger Platz einnimmt,
kleinere Zähne hat als ein großer Hund, kurz,
dass man ihn weniger streng erziehen muss, als
einen großen Hund. Jedoch was auch immer die
Größe oder auch die Bestimmung eines Hundes
ist, er muss erzogen werden und in Harmonie
mit seinem Besitzer zusammenleben, sonst wird
er über kurz oder lang zu einem Problem, z.B.
wenn Gäste kommen.
So wird aus dem niedlichen Fellbündel ein klei-
nes Monster, das dem Hausherrn den Zutritt
zum Schlafzimmer verwehrt, der sich nicht mehr
auf das Sofa setzen darf, um in Ruhe fern zu se-
© Hermeline/Diffomedia
hen, ein Hund, der jeden böse anspricht, der un-
bedarft in der Nähe seiner Schüssel vorbeigeht.
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