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Die Risiken für den Menschen


            Wie bei allen Lebewesen, den Menschen eingeschlossen, kann der Hund auch ein Risiko für den Menschen darstellen, das Risiko durch eine
            Bissverletzung z.B. oder die Übertragung bestimmter Erkrankungen. Dennoch passiert dies relativ selten.



             Das Risiko einer Bissverletzung     Das Risiko, dass sich ein Mensch auf diese Art  Hauterkrankungen,die auf einen mikroskopisch
                                                 mitTollwut infiziert, besteht zwar heute so gut  kleinen Pilz zurückgehen können, sich in kreis-
             Seine Schnauze ist für den Hund ein Mittel sei-
                                                 wie nicht mehr, aber trotzdem sollte eine ge-  runden Veränderungen ohne Hautjucken zei-
             nes Ausdrucks, aber auch seine einzige
                                                 bissene Person sich und ihre Wunden mit  gen können sehr langwierig sein und müssen
             Möglichkeit, sich zu verteidigen. Jeder Hund,  Wasser reinigen und anschließend sorgfältig  sehr sorgfältig behandelt werden, beim Hund
             der sich bedroht fühlt oderAngst hat,kann bei-  desinfizieren. Außerdem ist dringend zu emp-  wie bei seinem Besitzer.
             ßen, auch wenn er sich sonst als der fried-
                                                 fehlen, dass die Wunde ärztlich versorgt wird,
             lichste Hund überhaupt zeigt. Es ist deshalb                            Schließlich sollten wir darauf hinweisen,dass die
                                                 auch unter dem Aspekt anderer Infektionen.
             notwendig, dass der Besitzer ein Minimum an                             Möglichkeit  einer  Übertragung  von
             Vorkehrungen trifft, vor allem, wenn sein Hund  Ebenfalls sehr selten,aber doch möglich,ist das  Verdauungsparasiten auf den Menschen durch
             zusammen mit unbekannten Kindern ist, die  Risiko einer Übertragung von Staphylokokken  die Exkremente des Hundes besteht, deshalb
             ihn ohne böseAbsicht überlasten könnten,wo-  oder einer Leptospirose genannten Erkrankung,  sollte man einem Hund strikt verbieten,sich auf
             rauf dann ein Zahn ein Kind verletzen könnte.  gegen die ein Hund geimpft sein sollte, ebenso  Kinder-Spielplätzen zu lösen,z.B.im Sandkasten.
                                                 wie derTuberkulose oder der Brucellose sowie
             Man kann auch Probleme in bestimmten  in Mittelmeergebieten der Leishmaniose.Diese
             Stadtvierteln und Umgebungen nicht tot-
                                                 Krankheiten sind nicht gutartig,hier ist es mög-
             schweigen, die durch die Entwicklung molos-
                                                 lich, dass ein Hund einen Mensch infiziert.Auch
             soider oder ursprünglicher Kampfhunderassen
             wie Pitbull und Boerboel entstanden sind.
             Dennoch ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit
             versteht, dass der Hund, unabhängig, welcher
             Hunderasse er auch angehört, nicht die
             Ursache ist. Es ist die Art, wie er genutzt wird,
             welche Art von „Erziehung“ er durch seinen
             „Besitzer“ in schlechter Absicht erhalten hat,
             die man mäßigen oder sogar bestrafen sollte.
             Die gesetzlichen Regelungen sind in jedem Land
             anders, in den meisten Fällen wird ein Hund,
             der gebissen hat, unter die Aufsicht eines
             Amtstierarztes gestellt und muss einen seiner
             Hunderasse angepassten Verhaltenstest able-
             gen.
             In einigen Ländern gibt es Gesetztestexte, die
             auf diese Problematik eingehen, indem sie
             Hunde für gefährlich erklären. Das ist nicht
             dasThema dieses Buches,aber wir möchten da-
             rauf hinweisen, dass der Mensch den Hund
             durch die Erziehung, die er ihm angedeihen
             lässt, zu einer Gefahr macht.
             Die Risiken einer Zoonose
             Eine Zoonose ist per Definition eine infektiöse
             oder parasitäre, vom Tier auf den Menschen
             übertragbare Erkrankung. Es ist wichtig, diese
             Zoonosen und ihre gesundheitlichen Risiken zu
             kennen, sie können unter Beteiligung von
             Bakterien,Viren,Pilzen oder Parasiten ablaufen.
             Zudem ist die Schnauze des Hundes Träger
             von Pasteurellen (Bakterien), die, wenn ein
             Hund beißt,in dieWunde gelangen.Wenn diese
             tief ist, kommt es zu einer schmerzhaften
                                                                                                                         © Duhayer/Royal Canin
             Entzündung,in deren Folge sich einAbszess als
             Reaktion entwickeln kann.




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