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Ergänzung zur Löwenschur Motive, z.B. Ringe
oder Manschetten an den Hinterläufen model-
liert oder auf dem Kopf ein Haarschopf belassen
wird, die moderne Schur, wobei das Haarkleid
überall belassen, aber unterschiedlich stark ge-
kürzt wird und das Haarkleid an den Vorder-
und Hinterläufen belassen werden darf, und zu-
letzt die Puppy-Schur.
Die Auswahl an Kämmen und anderen Geräten
ist deshalb außerordentlich breit. Deshalb ist es
wichtig, dass der Groomer sich mit den ver-
schiedenen Hunderassen sehr gut auskennt, vor
allem in Bezug auf den Körperbau, aber auch
den allgemeinen Charakter, um die Pflege den
Kriterien der verschiedenen Hunderassen anzu-
passen. Dies kann man in Schulen lernen, aber
Magalice/Fotolia häufig ist dies nicht ausreichend und die Profis
stimmen überein, dass die beste Schule die
Erfahrung ist. Man sollte deshalb in einem Salon
lernen. Schließlich ist es die Aufgabe des
Ein Besuch bei einem Groomer in einem Groomers, auch kleine Fehler des Hundes zu
Pflegesalon verläuft in der Regel wie nachfolgend verdecken. Wenn ein Hund zum Beispiel zu
beschrieben, natürlich gibt es bei jedem Hund hochläufig ist, werden die Pfoten länger ausge-
gewisse Unterschiede. Hier einige Beispiele: schnitten, um den Eindruck eines Hundes zu
vermitteln, der auf kurzen Läufen steht; gleiches
„Die Qualitäten eines guten Groomers Bei kurzhaarigen (wie Dalmatinern und gilt, wenn die Läufe nicht gerade sind, man
sind das Beherrschen derTechnik, gute Labradoren) sowie glatthaarigen Hunden (wie schneidet auf einer Seite mehr als auf der ande-
Beagle, Porcelaine und Französischen Bracken) ren und erreicht hier wieder die erwünschte Form.
Kenntnisse über den Standard der
entfällt natürlich die Entflechtung der Haare,
Hunderassen, aber auch Geduld,Takt,
auch im Haarwechsel genügt ein einfaches Die Qualitäten eines guten Groomers sind das
Fingerspitzengefühl, ohne die Beherrschen der Technik, gute Kenntnisse über
Bürsten. Um dem Fell den für diese
Psychologie zu vergessen.“ Hunderassen typischen Glanz zu verleihen, kann den Standard der Hunderassen, aber auch
man den Hund zunächst mit einem Geduld, Takt, Fingerspitzengefühl, ohne die
Lederhandschuh abreiben und anschließend mit Psychologie zu vergessen.
einem weichen „Fensterleder“ das Fell „polieren“.
Bei langhaarigen oder halblanghaarigen (stock-
haarigen) Hunden (wie Deutschen
Schäferhunden, Spitz und Spaniel) ist es wich-
tig, dass man lebende Haare nicht ausreißt oder
mit einem zu harten Gerät bricht. Hier ist der
Gebrauch eines Striegels angemessener.
Bei Hunden mit langen, gelockten oder steifen
Haaren, wie Afghanen, Chow-Chows und
Bichons, muss das Haar zunächst entwirrt wer-
den, um abgestorbene Haare zu entfernen.
Es gibt ausgefeilte Möglichkeiten, um beim
Chow-Chow das Fell bauschig erscheinen zu
lassen, indem man es gegen den Strich bürstet,
oder beim Fox, um den Bart zu egalisieren und
einen viereckigen Kopf zu erreichen.
Der Pudel ist bei weitem am kompliziertesten.
Mehrere Schuren sind zugelassen, vor allem der © Grossemy
Löwenschnitt. Die Englische Schur, bei der in
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