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Manchmal bewegt sich mein Hund nicht normal, er Kann man der Epilepsie vorbeugen?
setzt sich häufig hin und hat dann eine seltsame
Der effizientesteWeg,der idiopathischen,erblichen Epilepsie
Position. Leidet er an Lahmheit oder Paralyse?
bei Kleintieren vorzubeugen,ist,ihre Blutlinien in der Zucht
zu eliminieren.Die frühzeitige Bestimmung von betroffenen
Im Falle einer Paralyse werden Einschränkungen in der will- Hunden und genetischen Merkmalsträgern,um ihren Eingang
kürlichen Kontrolle der Bewegungen der Gliedmaßen von mo- in die Zucht zu verhindern,ist,wie man heute weiß,schwie-
torischen Störungen verursacht (bei einem geringeren
rig. Es ist bekannt, dass Umweltfaktoren eine sehr wichtige
Ausprägungsgrad spricht man von Parese).
Rolle für die Entstehung vonAnfällen spielen,aber wir kön-
Lahmheit entsteht aufgrund von Funktionsstörungen der nen noch nicht sagen, warum die Anfälle in bestimmten
Gelenke, z.B. infolge von Veränderungen im Hüftgelenk oder Situationen gehäuft auftreten. Stress, Veränderungen im
durch eine chronische Entzündung von Knie- oder Sexualzyklus, Ernährungsgewohnheiten, die Qualität der
Sprunggelenken oder aber durch einen Bänderriss. Nahrung, begleitende Erkrankungen, alle diese Faktoren
können einen Einfluss auf das Auftreten von Anfällen beim
Veränderungen im Hüftgelenk führen zu einerVerkürzung der
Tier haben. Die Bestimmung der genetischen und umwelt-
Bewegungen der hinteren Extremitäten. Die Schmerzen ver-
bedingten Faktoren könnte uns eine deutliche Reduktion
ursachen eine allgemeine Lahmheit. Hier ist es dringend not-
der Anfälle und damit auch des Anfallrisikos bei Kleintieren
wendig, schnell einenTierarzt aufzusuchen,der nach einer or-
ermöglichen.
thopädischen Untersuchung eine Behandlung gegen die
Schmerzen verschreiben wird.
Tierarzt Dr.Andras BANFI
Kleintierspezialist
Tierarzt Dr. Sigitas Cizinauskas DECVN
Veterinär des Jahres 2009 in Ungarn Chef der neurologischen Klinik AISTI
Chef der Kleintierklinik PRIMAVET
Vantaa (Finnland)
Budapest (Ungarn)
Wir haben einenTraum …
Wir Ärzte haben alle seit dem Anbeginn der Medizin denselben Traum, wir wünschen uns, in
einen Körper hineinsehen zu können.
Es begann mit der Einführung der Kameras in Magen- und Blasensonden, und ging weiter mit
der Realisierung von Einschnitten von zwei bis zehn Millimetern, um in das Innere von
Gelenken, des Bauches und des Brustkorbs zu sehen.
In derTiermedizin sprechen wir von minimalinvasiven Eingriffen.Auf dieseArt werden bereits
zahlreiche Operationen durchgeführt:Die Sterilisation mithilfe der Laparoskopie,die Biopsien
im Bauch- und Brustraum, die Untersuchung von Gelenken und auch die Behandlung von
Knorpelschäden.
Die minimalinvasive Chirurgie hat eine MengeVorteile:weniger Schmerzen,schnellere Heilung,
bessere Beobachtung und viel kleinere Einschnitte.
Diese Operationsmethode wird mittlerweile von den meisten Tierärzten angewendet.
©Stephan Morrosch/Fotolia der Veterinärmedizinischen Universität in Wien
Professor Gilles Dupre
Tierärztlicher Direktor derTierklinik
(Österreich)
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